Sebastian Bäumler ist der neue Förster Pegnitz Holzeinschlag im Veldensteiner Forst

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Der neue Förster im Veldensteiner Forst, Sebastian Bäumler, hat Beruf und Hobby miteinander verbunden. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Sebastian Bäumler liebt seine Tätigkeit. „Das ist Beruf und Hobby in einem“, sagt er. Der 28-Jährige ist der neue Förster für das Revier Hufeisen-Ost im Veldensteiner Forst. Seit gut zwei Jahren besetzte er als Vertretung im Forstbetrieb Pegnitz der Bayerischen Staatsforsten sowie als Schwangerschaftsvertretung schon die Stelle, die er jetzt fest übernimmt.

 
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Momentan ist die Bewerbungssituation für Förster gut, erzählt Bäumer. Weil viele Kollegen in Pension gingen, seien jetzt mehr Reviere frei und der Nachfragebedarf relativ groß. Eine seiner Hauptaufgaben ist der Holzeinschlag. Hier ist es hauptsächlich das Organisatorische. Ihm ist die Kritik am Harvester durchaus bewusst. „Die ist aber unbegründet“, sagt der 28-Jährige. Für den Laien sei die Arbeit mit dem großen Gerät gewöhnungsbedürftig, aber 90 Prozent des Waldbodens bleibe bei seinem Einsatz intakt. „Durch die breiten Laufwerke, die immer gleichen Rückegassen und eine sogenannte Reisigmatratze bleibt der Boden mehr intakt als früher, als das Holz noch mit Pferd und Wagen geerntet wurde“, so der Förster.

Naturschutz ist ein wichtiger Punkt

Auch der Naturschutz in dem großen Trinkwasserschutzgebiet Veldensteiner Forst ist ein wichtiger Punkt. Vor allem der Waldumbau – weg von Fichten- und Kiefernmonokulturen und hin zu mehr Laubbäumen – beschäftigt Bäumler. „Mehr Laubholz macht die Wälder stabiler“, bringt er es auf den Punkt. Und so ist die Durchmischung des Waldes ein wesentliches Ziel. Aber auch der Wegebau – gerade in Zeiten des Klimawandels – gehört jedes Jahr wieder zu den Aufgaben des Försters. Er organisiert Unternehmen, die im Frühjahr die Wege wieder herrichten, wenn es im Winter nicht ausreichend kalt und trocken war. Und dann ist da noch das Dauerthema Borkenkäfer. „Der ist immer auf dem Vormarsch“, sagt Bäumler, auch, wenn versucht werde, Restholz in Hackschnitzelwerken zu verarbeiten und so für möglichst wenig Brutmaterial im Wald zu sorgen. Besonders, wenn es trocken und warm ist, sind gerade Fichten hier besonders anfällig. „Eine gute Durchmischung macht den Wald ökologisch wertvoller“, bringt es der Förster auf den Punkt.

Problem mit Rotwild

Ein Problem, das es speziell im Veldensteiner Forst gibt, ist das hohe Aufkommen an Rotwild. Die Hirsche verbeißen sich oft in den Pflanzen und schälen auch die Rinde ab. „Um das Gleichgewicht von Wald und Wild zu halten, richten wir sogenannte Kernzonen für das Rotwild ein“, erklärt Bäumler. Auch durch differenzierte Jagdstrategien, Intervalljagd und Fütterung im Winterhalbjahr lassen sich Ruhezonen für die Tiere schaffen. Gerade in der kalten Jahreszeit und im ausgehenden Winter benötige das Rotwild Ruhe, da die Körperfunktionen herunter gefahren würden. Er sieht aber den Veldensteiner Forst auf einem guten Weg, die Schäden auf ein verträgliches Maß zu halten.

Überhaupt ist die Jagd eines der Steckenpferde von Bäumler. Je nach Witterung verbringt er einige Stunden draußen, begleitet von einem seiner drei Hunde. Ayla, die fünfjährige Brandlbracke, pausiert zurzeit etwas. Sie war trächtig. Gestern warf sie Junge. Überhaupt das Draußensein ist es, was Bäumler an dem Beruf gereizt hat. Nach dem Abitur in Röthenbach hat er an der Fachschule in Weihenstephan Forstingenieurwesen studiert, anschließend an der Forstschule in Lohr am Main die Prüfung für den gehobenen, technischen Forstdienst abgelegt. Seine praktische Ausbildung absolvierte er hauptsächlich am Forstbetrieb in Flossenbürg. „Ich wollte was Praktisches machen, ein vielfältiges Aufgabenfeld haben“, sagt Bäumler. Beruf und Hobby eben in einem. Das hat er nun erreicht.

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