Hohe Auszeichnung für Krumpholz

Claus Krumpholz Senior steht in siebter Generation an der Spitze der Krumpholz Werkzeugfabrikation im Guttenberger Hammer im Landkreis Kulmbach. Foto: Stephan Herbert Fuchs Foto: red

Seit 1799 schmiedet die Firma Krumpholz in Grafengehaig im Landkreis Kulmbach Werkzeuge aller Art. Jetzt ist das Unternehmen aus dem Frankenwald in den Rang einer „Marke des Jahrhunderts“ erhoben worden.

 
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Der Titel wird vom Verlag Deutsche Standards Editionen verliehen, an Marken, "die als Ikonen der Wirtschaft und Mythen der Konsumgeschichte im öffentlichen Bewusstsein verankert sind". Krumpholz befindet sich dabei in Gesellschaft solcher Marken wie Nivea, Otto, Porsche, Miele, Tesa, Perwoll, Faber-Castell oder 4711. Zur aktuellen Produktion von Krumpholz gehören Gartenwerkzeuge wie  Löwenzahnzieher und Zwiebelpflanzer, Staudenspaten und Feldhacke, Fingerjäter und Sauzahn. Insgesamt umfasst die Produktpalette rund 1000 verschiedene Werkzeuge. 

In der siebten Generation

Bei der Krumpholz-Werkzeugfabrikation wird seit 1799 in der mittlerweile siebten Generation geschmiedet. Mit Claus Krumpholz Junior steht die achte Generation bereits am Start. Der Junior studiert derzeit Maschinenbau in Ilmenau und will so bald wie irgendwie möglich in die Firma einsteigen. Die Familie Krumpholz kann tatsächlich auf bald 220 Jahre Erfahrung und Tradition im Herstellen von qualitativ erstklassigen Handwerkszeugen zurückblicken. 1799 erwarb der aus dem sächsischen Zwota stammende Johann David Krumpholz den Betrieb von der Familie von und zu Guttenberg. Als Eisenschmelzerei war der Guttenberger Hammer 1760 erstmals in den Büchern aufgetaucht. „Das Unternehmen ist damit einer der ältesten familiengeführten Handwerksbetriebe in Europa“, sagt Schmiedemeister Claus Krumpholz Senior. Immer wieder sei die Verantwortung auf die nächste Generation übertragen worden, und damit auch alle Erfahrungen und Geheimnisse eines langen Lebens als Schmied an Amboss und Esse.

Rund 15 Mitarbeiter

Claus Krumpholz Senior steht seit 2003 an der Spitze des Unternehmens mit rund 15 Mitarbeitern. Schon im Alter von 17 Jahren war er in das Familiengeschäft eingestiegen. Viele Jahre arbeitete er mit, bevor er 2003 den Chefposten offiziell von seinem Vater Georg übernommen hatte. Ein Jahr später fokussiert sich die Firma unter seiner Ägide auf den sogenannten Grünen Markt, investierte kräftig und exportiert Werkzeuge in das benachbarte Ausland. „Wir stehen für Regionalität und Nachhaltigkeit“, sagt Claus Krumpholz.

Jedes Stück ein Unikat

Österreich ist mittlerweile der wichtigste Partner, gefolgt von Tschechien, Polen und Russland. In Tschechien, Polen, Litauen, Griechenland, der Schweiz und auch in Russland gibt es sogar eigene Vertretungen. Nach Österreich, Slowenien, Italien, Frankreich, Kroatien, Serbien und innerhalb Deutschlands wird frei geliefert, und das ausschließlich an den Fachhandel. In Baumärkten wird man die Marke Krumpholz dagegen vergeblich suchen. „Bei uns ist jedes Stück ein Unikat“, sagt Claus Krumpholz. Handgeschmiedet aus Schwedenstahl, erfordert jedes einzelne Werkzeug auch heute noch unzählige Handgriffe.

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