Hofer fürchten Altstädter Revanchepläne

Von Herbert Steininger
Da war das Altstädter Gastspiel zum Saisonstart auf der Grünen Au bereits gelaufen: Nach dem dritten Gegentreffer in der 18. Minute war die Enttäuschung bei (von links) Patrick Weimar, Kristian Böhnlein, Torwart Christian Berchthold, Kapitän Tobias Ulbricht und Tobias Weber deutlich zu spüren. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Zwei Siege, drei Remis, zwölf Niederlagen und sieben Zähler Rückstand auf einen Relegationsplatz – die Bilanz des Aufsteigers und Schlusslichts SpVgg Bayern Hof nach Abschluss der Vorrunde der Regionalliga Bayern liest sich ernüchternd. Dennoch werfen die Saalestädter, die am Samstag um 14 Uhr zum Rückrundenstart bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth im Waldstadion Weismain gastieren, noch keineswegs die Flinte ins Korn.

 
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Mit dazu helfen soll Neuzugang Dmytro Antonyuk, der von den Hofern vor wenigen Tagen bis zum Saisonende verpflichtet wurde. Der Transfer kam zustande, weil Antonyuk Familienangehörige in Hof hat und seine fußballerische Laufbahn nun in Deutschland fortsetzen wollte. Zuletzt stand der 30-jährige Außenverteidiger in Montenegro beim Erstligisten FK Decic Tuzi unter Vertrag und war seit März an den Zweitligisten FK Radnicki Berane ausgeliehen. Beim 1:1 im Kellerderby beim SV Schalding-Heining am vergangenen Wochenende gab der Defensivspieler sein Debüt, präsentierte sich dabei ballsicher und kampfstark. Und riss damit sein neues Team mit. Das belohnte sich allerdings nicht für seine starke Leistung, haderte freilich auch mit dem Unparteiischen, der den Nordoberfranken zwei klare Elfmeter verweigerte. Dennoch attestierte der Hofer Sportliche Leiter Michael Voigt der Mannschaft eine „Klasseleistung“, auf der man aufbauen könne.

„Dmytro war ein Lichtblick, doch auch die anderen haben richtig gut gespielt“, lobt Voigt. „Und wenn wir unsere Chancen richtig nutzen, springt mehr als nur das Remis heraus.“ Das wollen die Hofer am Samstag nachholen. Allerdings ist Voigt klar, dass die Saalestädter diesmal auf eine andere Altstädter Elf als am 15. Juli zum Saisonstart treffen werden. „Damals hat es nur eine Mannschaft gegeben, die um die Wichtigkeit dieser Partie wusste – und das war unsere“, erinnert sich der Hofer Sportliche Leiter an den völlig verdienten 4:2-Erfolg des Aufsteigers auf der Grünen Au, für den die Bayern vor über 2800 Zuschauern bereits in der Anfangsphase den Grundstock gelegt hatten, als Martin Holek (5.), Tomas Sturm (10.) und Tomas Krbecek (18.) gegen völlig indisponierte Bayreuther ein 3:0 vorgelegt hatten. „Diesmal werden die Bayreuther wohl mehr als ein Messer zwischen den Zähnen haben, um diese Schmach zu tilgen“, vermutet Voigt. „Noch einmal werden sie uns nicht unterschätzen.“ Und Voigt sagt dem eingeteilten Unparteiischen Wolfgang Haslberger aus Erding ein schwieriges Amt voraus. „Er steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, die zu erwartende Aggressivität schnell aus dem Spiel zu nehmen. Wir müssen in erster Linie kühlen Kopf bewahren, damit wir uns nicht früh selbst dezimieren.“

Hofer mit aufsteigender Tendenz

Voigt attestiert dem Team von Trainer Miloslav Janovsky aufsteigende Tendenz. „Seit zwei, drei Wochen stabilisiert sich die Mannschaft immer mehr.“ Was sicherlich auch seinen Grund darin hat, dass die Verletztenmisere der Vergangenheit angehört. Bis auf den vom Kreisklassisten ASV Laineck nach Hof gewechselten Abwehrrecken Arthur Odenbach, der sich momentan im Aufbautraining befindet, haben die Hofer alle Mann an Bord. Janovsky hat also auch am Samstag in Weismain die Qual der Wahl.

„Wir haben noch 17 Spiele vor uns“, sagt Voigt. „Und wollen diese Spiele nutzen, um doch noch soweit zu kommen, dass wir über die Relegation noch den Klassenerhalt schaffen.“ Seinen Optimismus zieht der 45-Jährige aus der Tatsache, dass man in der Vorrunde viele Partien durch individuelle Fehler verloren habe und man diese weitgehend habe abstellen können. „Und vielleicht gelingt auch noch die eine oder andere Überraschung.“ So wie am 2. Oktober, als man dem hoch eingeschätzten FC Bayern München II vor heimischer Kulisse mit 1:0 das Nachsehen gab – eine von nur zwei Niederlagen der Reserve des deutschen Rekordmeisters, die heuer übrigens bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth 3:1 die Oberhand behielt.

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