Amt für Ländliche Entwicklung wehrt sich gegen Vorwürfe des Geseeser Gemeinderats Hochwasser: Behörde weist Schuld von sich

Von Thorsten Gütling
Gesees hat ein Hochwasserproblem. Bürgermeister Harald Feulner (Foto) und der Gemeiderat überlegen, wie das zu lösen ist. Von Fehlern bei der Flurneuordnung will man beim Amt für Ländliche Entwicklung aber nichts wissen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Warum steht den Geseesern auf der Straße das Wasser bis zu den Knien, wenn es stark regnet? Unter anderem, weil bei der Flurbereinigung Fehler gemacht wurden. Das zumindest sagen der Geseeser Gemeinderat Georg Nützel (CSU) und der Ingenieur Josef-Christian Wolf. Letzterer soll das Hochwasserproblem für die Gemeinde in den Griff bekommen. Zuständig für Flurbereinigungen ist das Amt für Ländliche Entwicklung in Bamberg. Auf den Vorwurf reagiert man dort mit wenig Verständnis.

 
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Das Problem in Gesees: Ein Rohr ist zu klein. Kommen bei starkem Regen aus Richtung Culmberg und Spänfleck große Wassermassen über den Funkenbach in Gesees an, kann das Rohr das Wasser nicht aufnehmen. Es schwappt dann über die Straße und innerhalb kürzester Zeit stehen die „Schwemm“, die Pottensteiner- und die Pettendorfer Straße unter Wasser. Zuletzt war das vor neun Jahren so und das Wasser stand fast einen Meter hoch. Weil die Beseitigung des Problems die Gemeinde in den nächsten Jahren teuer zus tehen kommen wird, fordert Gemeinderat Nützel: Wenn die Flurbereinigung außerhalb des Ortes zur Verschärfung des Problems beigetragen hat, dann sollten sich auch andere Gemeinden an den Kosten beteiligen.

"Fehler vor 49 Jahren? Also ich weiß nicht."

Dass „strömungstechnische Fehler“ bei der Flurbereinigung gemacht worden seien, bestreitet das Amt für Ländliche Entwicklung aber. Anton Heppler, der Leiter des Amtes, erklärt auf Kurier-Nachfrage, dass es ein Flurbereinigungsverfahren in Gesees nie gegeben habe. Wohl aber im Bereich der Gemeinde Haag, von wo aus das Wasser kommt. Heppler sagt dazu: „Es wurden damals alle Träger öffentlicher Belange beteiligt.“ Alle Maßnahmen seien genehmigt gewesen. Das Verfahren habe 1965 begonnen, sei 1981 abgeschlossen worden und habe damit insgesamt 16 Jahre lang gedauert und eine Fläche von fast 650 Hektar umfasst. Und der Behördenleiter kommt zu dem Schluss: „Man mag heute manche Maßnahmen anders beurteilen als vor 49 Jahren. Aber nun für angebliche „Fehler“ Nachbarkommunen in Haftung nehmen zu wollen: also ich weiß nicht.“