Voruntersuchung für 50-Millionen-Euro Projekt läuft, bis Ende 2017 sollen die Planungen abgeschlossen sein Hochbrücke: Der Untergrund passt

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Es wird eines der größten Straßenbauprojekte seit dem sechsstreifigen Ausbau der A9 in Bayreuth: der Abriss und der Neubau der Hochbrücke. 50 Millionen Euro wird der Bau kosten, das weiß man jetzt. Die Planungen und die baurechtlichen Verfahren werden bis Ende 2017 dauern, ab 2018 soll gebaut werden. Vier Jahre lang. Entsprechend gründlich wird der Boden untersucht. "Wir wollen keine Überraschungen", sagt Thomas Pfeifer von der Autobahndirektion.

 
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Die Mitarbeiter des Unternehmens, das in den vergangenen Wochen den Boden unter der Hochbrücke perforierte, hat am Donnerstagmorgen zusammengepackt. Bohrgerät, Wagen mit Wasser zum Kühlen, Baustellen-Klo. Alles weg. Sie haben aber Ergebnisse in Bayreuth gelassen. "Ein sehr umfangreiches Bohrprogramm", sagt Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, auf Anfrage unserer Zeitung. "Man hat alle zukünftigen Rampen- und Stützenstandorte eingehend untersucht. Und man hat zum Glück nichts Negatives gefunden." Das heißt: "Unser Gründungskonzept mit Bohrpfählen hat sich als tragfähig erwiesen. Man hat bei der Untersuchung schon die Länge der Bohrpfähle, die wir in den Boden rammen müssen, bestimmt."

Mehrere Jahre Planung

Die Bodenuntersuchungen sind Teil eines Prozesses, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt, bevor der erste Bagger anrollen kann. "Inzwischen haben auch Gespräche mit dem Geldgeber stattgefunden. Unser Konzept hat Zustimmung gefunden", sagt Pfeifer. Die technische Planung kann im ersten Halbjahr 2016 vorangetrieben und dann in Richtung der Genehmigungsprozesse geleitet werden. Bund und Land müssen der Planung zustimmen, sie tragen auch die Kosten von aktuell rund 50 Millionen, die für den Neubau "einer der wichtigsten Brücken, die wir im Bestand haben" fällig werden. Der Zeitplan, sagt Pfeifer, sehe vor, dass nach Abschluss der technischen Planungen im Jahr 2017 alle baurechtlichen Verfahren durchlaufen werden können. "Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wird ab 2018 gebaut. Vier Jahre lang." 

Autobahn muss auch gesperrt werden

Die Bauzeit hänge maßgeblich davon ab, wie gebaut werden könne. Wie die Umleitungen funktionieren für die Brücke, auf der täglich rund 23.000 Euros unterwegs sind. Wie es mit den Sperrungen klappt. Zumindest für den Abbruch und für das Einheben oder Einschieben von Fertigteilen müssen die Autobahn und die Bahnlinie gesperrt werden. Stundenweise. Oder auch tageweise. "Diesbezüglich stehen wir in engem Kontakt mit den zuständigen Dienststellen, um das abzustimmen. Die Stadt Bayreuth und das Staatliche Bauamt sind uns sehr behilflich."

Sanierung unwirtschaftlich

Eine Sanierung der Hochbrücke, wie sie ohnehin für ein Bauwerk des Baujahrs 1972 fällig gewesen wäre, sei wirtschaftlich nicht darstellbar, sagt Pfeifer auf Nachfrage unserer Zeitung. Zu dem Problem, dass der Baustahl, der verwendet wurde, zu Spannungsrisskorrosion neigen kann, komme, dass bereits heute mehr Verkehr auf der Brücke unterwegs ist als man in den 70er Jahren vorausberechnet hatte. "Es gibt eine aktuelle Berechnung, die von einer Versiebenfachung des Schwerlastverkehrs von den 80er Jahren bis 2030 ausgeht", sagt Pfeifer. Dass die Hochbrücke als hoffnungsloser Fall gilt, sei "mit dem Bund geklärt. Zu dem Thema herrscht Einigkeit unter den Experten".      

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