Das Gewerbegebiet sei mit einer Fläche von 24 Hektar groß genug für beide Interessenten Himmelkron: KFC und XXXLutz können kommen

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Mit KFC könnte ein weiterer Fast Food-Anbieter nach Himmelkron kommen: Die Gemeinde hat jedoch noch keine Absage wegen XXXLutz bekommen. Das 24 Hektar große Gewerbegebiet sei groß genug für beide Interessenten, sagt Bürgermeister Gerhard Schneider. Foto: red Foto: red

Die Nachricht sorgt für jede Menge Diskussionsstoff: Kentucky Fried Chicken (KFC) will sich in Himmelkron ansiedeln. Hat die Gemeinde damit einen neuen „dicken Fisch“ für ihr Gewerbegebiet an der Angel? Und ist damit die Ansiedlung eines XXXLutz-Möbelmarkts mit Mömax endgültig vom Tisch?

 
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Ganz so einfach ist die Sache nicht. Trotz des Interesses des Fast-Food-Riesen ist der Möbelmarkt noch im Rennen, entgegen anders lautenden Spekulationen, wie sie nach der Gemeinderatssitzung auch im Internet kursierten. Auf Nachfrage dieser Zeitung sagte Julian Viering, Sprecher der XXXL- Unternehmensgruppe am Donnerstag: „XXXL plant unverändert, in Himmelkron ein Einrichtungshaus und einen Mömax-Mitnahmemarkt zu errichten.“ Allerdings handle es sich um ein laufendes Planungsverfahren, das man nicht weiter kommentieren wolle. "Wir konzentrieren unsere ganze Kraft darauf, dass dieser Standort realisiert werden kann."

In der Himmelkroner Gemeinderatsitzung am Dienstag war bekannt geworden, das KFC sich in dem Gewerbegebiet nördlich der B 303 ansiedeln will. Genau dort, wo auch das Möbelunternehmen zwei Märkte errichten wollte. Die Anfrage an den Gemeinderat kam von der Wohnungsbaugesellschaft Bayreuth. Sie besitzt ein Optionsrecht auf die Fläche und hat sie offenbar auch anderen Investoren angeboten. Zu einer Stellungnahme war das Unternehmen jedoch nicht bereit.

Der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider sagt, das Gewerbegebiet sei insgesamt 24 Hektar groß. "XXXL interessiert sich für eine Teilfläche von zirka zehn Hektar. Da ist ja dann noch einiges übrig." KFC würde 5000 Quadratmeter haben wollen. In Himmelkron gibt es jedoch bereits Burger King, Mc Donald's und Subway. Braucht die Gemeinde überhaupt noch eine Fast-Food-Kette mehr? Das fragten sich auch viele Kurier-Facebook-Leser. Während die einen von "einem genialen Coup" sprechen, schimpfen andere auf das schnelle Billigessen. 

Schneider sieht das Ganze pragmatisch: "Auf unserer Autobahn fahren täglich 60 000 Fahrzeuge vorbei." Daher dürfte es genug Kunden für einen weiteren gastronomischen Betrieb geben, meint der Bürgermeister. KFC interessiere  könne der "erste Mosaikstein" für das Gewerbegebiet werden. Jetzt gelte es, eine gute Zufahrtsregelung zu finden und sich um die Erschließung Gedanken zu machen. An die XXXL-Option glaubt Schneider weiterhin und sagt: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Auch ein Sprecher des bayerischen Ministeriums für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat erklärte am Donnerstag: "Das Zielabweichungsverfahren ist noch nicht entschieden."

Doch es gab auch vier Gegenstimmen im Gemeinderat, drei SPD-Vertreter und eine CSU-Vertreterin waren gegen die Niederlassung von KFC. Die SPD fühlte sich vor allem schlecht informiert: "Wir wussten nicht, was KFC bedeutet und haben nur zufällig was läuten hören", sagt Ottmar Schmiedel dem Kurier. "So etwas braucht doch einen längeren Vorlauf." Was man dem Gemeinderat mitgeteilt habe, sei "mehr als dürftig" gewesen. Das Fast Food Restaurant könnte die Pläne von XXXL beeinträchtigen, fürchtet er, denn es sei kein gutes Zeichen, dass die Entscheidung so lange auf sich warten lasse. "Außerdem haben wir genügend solche Restaurants, und es gibt ja auch noch den Fichtelgebirgshof, den Gasthof Opel und die Frankenfarm."

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