Aus der Bürgerversammlung Himmelkron: Baugebiet im Aufschwung

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Foto: Ronald Wittek Foto: red

Viele Nachfragen zur Politik der Gemeinde und des Landkreises haben die Himmelkroner bei ihrer Bürgerversammlung nicht gestellt. Die Themen Asyl, Verkehr und Hochwasserschutz interessierten am meisten.

 
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Die steigende Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge und ihre Arbeitsmarktchancen beschäftigten Horst Opitz. Dass sie sich in der Gemeinde einbringen, indem sie zum Beispiel den Bauhof unterstützen, fand Erich Böhm sinnvoll. „Sie sollten auch die Möglichkeit erhalten, soziale Arbeit zu machen“, schlug Böhm vor. Eigeninitiative zu zeigen, hielt auch Bürgermeister Gerhard Schneider für eine gute Idee.

In seinem Jahresbericht für 2014 hatte Schneider an die Gemeinschaftsunterkunft erinnert, die von er Regierung im Gewerbegebiet Ost geplant war. Nach langer und intensiver Diskussion im Gemeinderat und rechtlicher Beratung habe der Gemeinderat entschieden, dass „der Standort den Flüchtlingen nicht gerecht werden konnte“, so Schneider. „Das war eine der schwersten Entscheidungen in meiner bisherigen Zeit als Bürgermeister.“

Stattdessen habe die Gemeinde dezentrale Unterkünfte angeboten. In den sechs Wohnungen, eine davon gehört der Gemeinde, lebten momentan 22 Personen. Ihm sei es wichtig, dass die Gemeinde wegen ihrer Entscheidung gegen die Gemeinschaftsunterkunft „nicht in die falsche Ecke gestellt“ werde. Landrat Klaus Peter Söllner sagte, der „Kulmbacher Weg“ in der Asylfrage habe sich bewährt. Im Landkreis wohnten aktuell 550 Flüchtlinge und 60 unbegleitete Minderjährige. „Für eine menschenwürdige Unterkunft zu sorgen, ist uns eine Verpflichtung.“ Die Hälfte der Asylsuchenden lebten in den vier Sammelunterkünften im Landkreis. In 15 von 22 Kommunen im Kreis hätten sie Unterkünfte gefunden. Auf die dezentrale Unterbringung habe der Landkreis von Anfang an gesetzt. „Wir machen nichts gegen unsere Bürgermeister, sondern suchen einvernehmlich nach Lösungen“, sagte Söllner.

Schneider unterstrich, wie beliebt Himmelkron als Wohngemeinde sei. 28 Bauanträge seien im Vorjahr eingereicht worden, zehn Neubauten seien entstanden. Das Baugebiet Weißmaintal entwickle sich hervorragend.

Am „Geklackere“ der Lanzendorfer Brücke störte sich Uta Metje. Laut Schneider will die Autobahndirektion die geräuschintensive Übergangskonstruktion erst austauschen, wenn sie verbraucht sei. „Wir haben auch schon die Abgeordneten eingeschaltet, aber bislang vergeblich.“

Über sich in Lanzendorf verirrende Lkw klagte ein anderer Teilnehmer. Die Fahrer würden regelmäßig von ihren Navis in die Irre geleitet und wollten eigentlich zum Autohof. Das Problem sei bekannt, sagte Schneider. An der Software könne man aber nichts ändern. Bruno Schubert regte daher an, eine bessere Beschilderung anzubringen, die den Schwerlastverkehr von der Überquerung der Mainbrücke abhält.

Was jetzt mit dem Hochwasserschutz an der Baille-Maille-Allee sei, wollte Hartmut Geißler wissen. "Wir halten hier die unbebauten Flächen von Hochwasser frei", kritisierte er. Die Trichterwirkung aufgrund der geografischen Lage könne man nicht ändern, sagte Schneider. "Was machbar ist, haben wir gemacht."

⋌ue

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