Mitglieder der Pegnitzer Ortsgruppe des Bund Naturschutz helfen Amphibien bei ihrer Laichwanderung Hilfe bei Laichwanderung

Von Luisa Degenhardt
Kröten leben auf der Laichwanderung gefährlich. Foto: Archiv Foto: red

Amphibien wie Kröten und Frösche machen sich langsam bereit für die Wanderung zu ihren Laichgewässern. Noch ist für die Naturschützer in Pegnitz keine Eile geboten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Am Mittwoch war Thomas Knauber, Vorsitzender des Bund Naturschutz (BN) Ortsgruppe Pegnitz, zwischen Buchau und Kaltenthal unterwegs. Er wollte überprüfen, ob die Krötenwanderung schon begonnen hat – was jedoch nicht der Fall ist. „Es ist jedes Jahr schwer herauszukriegen, wann es losgeht“, sagt er.

Orientieren könnten sich die Naturschützer ausschließlich an überfahrenen Amphibien. Auch Bekannte, welche die einschlägigen Stellen täglich passieren und sich dann beim BN melden, seien gute Quellen.

Kreisbauhof stellt Schutzzäune auf

Für das Aufstellen von Schutzzäunen ist der Kreisbauhof zuständig. Doch die BN-Ortsgruppe kümmert sich seit einigen Jahren selbst um drei Stellen: So baut sie die Zäune aus Plastikfolien auf einer Strecke von etwa zwei Kilometern im Veldensteiner Forst, beim Autobahntunnel Richtung Körbeldorf und beim Sportplatz in Bronn auf. Den Ausschlag dafür hatte eine Frau gegeben, die sich beim BN gemeldet hatte, um mitzuteilen, dass im Veldensteiner Forst zahlreiche tote Kröten auf der Straße lagen. Vier Wochen dauert die Wanderung der Amphibien, von Mitte März bis Mitte April. Erst wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, kommen die männlichen und weiblichen Tiere ans Tageslicht und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. In den Eimern, in denen sich die Kröten hinter den Zäunen sammeln, entbrenne ein wahrer Kampf um die Weibchen. „Es gibt mehr Männer als Frauen“, so Knauber.

Langsam fahren

Autofahrern, die auf wandernde Kröten stoßen, rät Knauber langsam zu fahren. Denn selbst wenn man bei schneller Fahrt keine Kröten erwischt, so können die Tiere durch den hohen Luftdruck sterben. „Ich halte oft an, trage die Tiere über die Straße und fahre dann weiter“, sagt Knauber.

Der Bund Naturschutz hat Glück: Freiwillige Helfer gibt es in der Krötensaison ausreichend. Die braucht es auch, denn die Amphibienretter sind in den vier Wochen der Wanderung täglich morgens und abends unterwegs, um die Eimer zu leeren. Am Morgen sind mehr Tiere in den Eimern, da sie sich nachts auf Wanderung begeben.

Aktuell hat die Ortsgruppe Pegnitz 102 Mitglieder. Vom festen Stamm der 20 Krötenträger sind nicht alle Mitglieder. Beim Ausleeren der Eimer werden die Amphibien gleich gezählt. Vor zwei Jahren, so Knauber, waren es in Körbeldorf 2000 Tiere, im Veldensteiner Forst etwa 2600. „Die Populationen bleiben nach meinem Eindruck gleich.“