Eckersdorfer sauer über Kahlschlag – Bund Naturschutz: „Wir wurden nicht gefragt“ Hickhack wegen hundert Metern Hecke

Von Heike Hampl

Drei Tage. Männer mit Motorsägen. 100 Meter Hecke. Und jetzt Ärger. Vor zwei Wochen beschloss der Eckersdorfer Bauausschuss: Die Hecke, die den Fußweg zwischen der Brunnenstraße und der Schlehenstraße säumt, muss weg. Norbert Dörfler von den Freien Wählern beantragte, die Hecke zu stutzen. Auf Stock. Das heißt: runter, was geht. Jetzt ärgern sich die Anwohner.

 
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Der Eckersdorfer Bauhof machte den Beschluss zur Realität. Drei Tage dauerte die Aktion. Das Ergebnis nennen die Anwohner „Kahlschlag“. Ein Nachbar hatte am Wochenende ein gelbes Schild an den verbliebenen Bäumen angebracht. Der Bauausschuss verhalte sich verantwortungslos.

August Freymüller ist Vorsitzender der Eckersdorfer Ortsgruppe des Bundes Naturschutz. Er sagt: „Ja, das Gebüsch muss manchmal auf Stock geschnitten werden. Aber nicht so. Ich würde mir wünschen, dass die Gemeinde in solchen Fragen Rücksprache mit uns hält.“

„Dann bleibt Lebensraum für Tiere erhalten"

Freymüller sagt, es sei sinnvoll, fünf Meter der Hecke abzuschneiden und fünf Meter stehen zu lassen. Immer im Wechsel. „Dann bleibt Lebensraum für Tiere erhalten. Nach einem Kahlschlag findet ein, zwei Jahre lang kein Tier mehr Unterschlupf dort.“

Bürgermeisterin Sybille Pichl hat die Schilder des Nachbarn an den Bäumen entfernen lassen. „Mir tut auch jeder Ast weh, den wir entfernen müssen“, sagt sie. Ihr habe jedoch ein Landschaftsgärtner versichert, dass die Hecke auf Stock gesetzt werden muss. Sonst werde sie im unteren Bereich kahl und nütze nichts mehr. „Ich verstehe, dass die Anwohner über die radikale Aktion erschrocken sind.“

Am Dienstagabend trifft sich der Gemeinderat um 19.30 Uhr im Eckersdorfer Rathaus. Einige Nachbarn wollen die Sitzung besuchen - und ihrem Ärger Luft machen.