Es gibt nicht genügend Schauspieler für die Aufführungen diesmal Heuer kein Theater bei der Landjugend

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Zünftig ging es noch beim vergangenen Stück der Landjugend Prebitz-Seidwitz im Gemeindezentrum Bieberswöhr zu. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Dieses Jahr ist es wie verhext. Es gibt kein neues Stück der Theatergruppe der Landjugend Prebitz-Seidwitz. „Wir haben einfach keine Schauspieler. So ziemlich alle sind arbeitstechnisch verhindert“, sagt Franziska Böhm, die beim vergangenen Mal mit Katja Freyberger Regie geführt hat.

 
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Viele aus der Truppe arbeiten bei der BAT in Bayreuth und sind zurzeit bei Umschulungsmaßnahmen, heißt, sie können diesmal nicht mitspielen. Böhm hat zwar einige neue Schauspieler angefragt. „Die würden schon, aber haben genau zu dem Zeitpunkt der Aufführungen im Februar Blockunterricht“, sagt Böhm. Sie können nicht sicher zusagen, ob sie an den entsprechenden Daten überhaupt da sind und auch mit den Proben im Vorfeld klappt es nicht.

2019 gibt es wieder ein Stück

„Wir haben uns schon im Sommer getroffen, um das mit einem neuen Stück abzuklären“, sagt sie, aber es haut einfach nicht hin. 2019 soll es aber auf jeden Fall wieder ein Theaterstück geben, betont sie. Auch ein Stück hat man schon rausgesucht. „Es wird wieder ein Lustspiel“, sagt Böhm. Sie glaubt nicht, dass durch den Ausfall des Stückes welche von den Zuschauern abspringen werden. „Das ist ein fester Stamm“, so Böhm, „die werden auch wieder kommen, wenn wir jetzt mal ein Jahr pausieren.

Die Vorstellungen in den vergangenen Jahren – es gab sieben Wintertheater im Gemeindezentrum Bieberswöhr und zuvor mehrere Stücke, die in der St. Jakobus-Kirche Creußen gezeigt wurden – waren immer schnell ausverkauft. Es wurden sogar regelmäßig Zusatztermine angesetzt. Rund 1000 Zuschauer waren es wohl jedes Jahr, schätzt Böhm. Unglücklich, das diesmal nichts zusammengeht, ist, dass Pfarrer Reinhold Friedrich, der bislang immer die Stücke geschrieben hatte, in der vergangenen Saison seinen Abschied genommen hat.

Berufliche Herausforderungen

„Ich habe meinen Zenit als Schreiber erreicht“, sagte er vor einem Jahr. Darum höre er – wie ein guter Fußballer – auf, wenn er am besten spielt. Außerdem hatte er in diesem Jahr anlässlich des Luther-Reformationsjubiläums mehrere berufliche Herausforderungen und einige Buchprojekte. Über ein Projekt während seines Vikariats und diverse fränkische Reimpredigten war er zu den Theaterstücken gekommen. „Der reiche Kornbauer“ war das erste, dann folgten mehrere kirchliche Stücke. Danach wechselte er zu den derben fränkischen Komödien.

Wichtig für das Gruppenempfinden

„Ich werde auch wenn ich nicht mehr selber die Stücke schreibe, in Zukunft dranbleiben, dass die Aufführungen stattfinden“, sagt Friedrich auf Kurier-Nachfrage. Auch er bedauert es sehr, dass heuer nichts zusammengeht. Neun Rollen wären es für das gewählte Stück „Der Meisterlügner“, gewesen, aber die kamen einfach nicht zusammen. „Es ist wichtig, unbedingt vorher zu wissen, wie viele Schauspieler zur Verfügung stehen“, sagt der Pfarrer. Wenn nun einmal eine Aufführung ausfällt, glaubt er, dass das nicht viel ausmacht. „Aber länger sollte es nicht sein“, sagte er. Und: „Ich darf nicht der Grund dafür sein, dass es nicht klappt“, betont er. Für ihn sei es die richtige Entscheidung gewesen, aufzuhören. „Das war schon immer viel Arbeit mit dem Schreiben und dann der Vorbereitung für das Stück selber“, sagt Friedrich. Aber er könne nicht mehr alles machen, es sei so eine große Entlastung für ihn. Er appelliert an die Theatergruppe, schon im kommenden Frühjahr abzuklären, dass genügend Spieler für 2019 da sind. „Das ist auch für die Landjugend selber, für den Zusammenhalt, das Gruppenempfinden ganz wichtig, dass es mit den Theaterstücken weitergeht.“

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