Herrmann und Blanco: Schwarz-weiß

Eine Glosse von Manfred Scherer
 Foto: red

Neger. So, wir haben das Unwort jetzt mal hingeschrieben. Das Wort, das übersetzt „schwarz“ heißt, das aber leider im Lauf der Geschichte von Rassisten in Geiselhaft genommen wurde.

 
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Wer weiß schon, dass der Staatsgründer des Senegal, der Schriftsteller Léopold Sédar Senghor, eine literarisch-politische Strömung begründet hat, die für die kulturelle Selbstbehauptung aller Afrikaner eintritt – die Négritude?

Einer hat jetzt das N-Wort in den Mund genommen, dem man so was sowieso zugetraut hätte. Bayerns CSU-Innenminister Joachim Herrmann, der Sheriff vom Balkan-Abschiebezentrum. Er hat den schwarzhäutigen Roberto Blanco, zu deutsch Robert Weiß, als „wunderbaren Neger“ bezeichnet.

Blöd für die politisch korrekt empörten Rücktrittsforderer, dass Herrmann in einer Talkshow direkt nur auf den ausländerfeindlichen Satz „Wir wollen keine Neger in Bayern“ geantwortet hat – und zwar eindeutig kritisch. Da halten wir jetzt den politisch-korrekt Empörten ganz hart, aber unfair dies entgegen:

Innenminister Herrmann war schon immer ein wunderbarer Schwarzer.