Wie oberfränkische Unternehmer versuchen, gute Bewerber anzulocken Her mit den Fachkräften

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Die Heimat als Chance begreifen: Davon will der Verein Oberfranken Offensiv Schulabgänger und Hochschulabsolventen überzeugen. Unter dem Motto "Go Oberfranken" wurden am Donnerstag im Sitzungssaal des Kulmbacher Rathauses  Initiativen gegen den Fachkräftemangel vorgestellt.

 
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Die demografische Entwicklung zwinge Oberfranken zum Handeln, erklärte Regierungspräsident Wilhelm Wenning. Der Geburtenrückgang und die Zunahme der Menschen in der Altersgruppe 60 plus seien unumstößliche Tatsachen. Bis zum Jahr 2030 werden in Oberfranken zehn Prozent weniger Menschen leben. "Aber den Wegzug, den können wir beeinflussen", sagte Wenning. Oder umgekehrt: den Zuzug begünstigen. Daher unterstützt Oberfranken Offensiv sogenannte Relocation. Was bedeutet, dass umzugswilligen Bewerbern ein spezielles Dienstleistungsangebot gemacht wird. Die Idee stammt aus den USA.

"Welcome to Oberfranken"

"Welcome to Oberfranken" ist so ein Netzwerk, das Fachkräfte und Auszubildende an oberfränkische Unternehmen vermittelt. Interessenten können sich registrieren lassen, ihre Angaben werden in einer Datenbank gespeichert. Die Neubürger oder Rückkehrer erhalten Unterstützung bei der Haus- und Wohnungssuche und Behördengängen. Und wer die Region trotzdem wieder verlassen muss, dem steht ein "Goodbye-Service" bei. Partner sind die Spedition Wedlich, Total Global und Move the World. "Unser Ziel muss es sein, die Leute in die Region zu locken", sagte Wenning. Diese habe sogar in Bayern ein "schlechtes Image". Doch die höchste Arbeitslosigkeit herrsche nicht in Hof, sondern in Nürnberg. "Wissen setzt sich weniger durch als Emotion."  Gezielt sollen nun die Unternehmen angesprochen werden, wo überhaupt Bedarf nach Arbeitskräften vorhanden ist. Die Zusammenarbeit mit den oberfränkischen Hochschulen soll noch enger werden, die unterschiedlichen regionalen Ideen zu einem Konzept gebündelt werden.

Von einer gelungenen "Relocation", allerdings einer freiwilligen, berichtete Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken. So habe sich bei ihm eine Hamburgerin beworben. Sie stellte sich als gebürtige Forchheimerin heraus, die in Bamberg studierte und nun als Bäckerin nach Bayreuth wollte. Mit einem 1,9er-Studienabschluss und Erfahrungen in der Touristikbranche.

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