Böhner wiederholt, was er schon in der Sitzung gesagt hat. „Wir haben in den nächsten Jahren so viele Pflichtaufgaben, für die das Geld fehlt, dass wir nicht noch mehr beraten müssen.“
Drei SPD-Mitglieder kommen mit
Und Linhardt findet, dass es die Aufgabe der Bürgermeisterin sei, eine Marschroute vorzulegen. „Dafür wird sie schließlich bezahlt.“ Zumal der Zeitpunkt für die Klausur eineinhalb Jahre nach Beginn der Legislaturperiode „völlig unpassend“ sei. Sie betont allerdings, dass die SPD die Klausur nicht blockieren wolle. „Sonst hätten wir geschlossen dagegen gestimmt.“ Tatsächlich haben Jürgen Weigel, Marion Fick und Norbert Eichler ihr Kommen zugesagt. „Die werden uns dann sicherlich berichten“, sagt Linhardt.
Was Heinersreuth plant, gibt es in Pottenstein schon länger: Auch der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer wird demnächst mit seinem Stadtrat, begleitet vom ALE, in Klausur gehen. Zum zweiten Mal. „Ich kann das nur empfehlen, weil es sich sowohl inhaltlich als auch bei der Effizienz der Arbeit auszahlt.“ Man habe Zeit, unter Anleitung ausführlich über die verschiedenen Themen zu diskutieren und könne so besser Prioritäten setzen. „Und auch dem kollegialen Miteinander ist es sehr dienlich, wenn man sich mal die Zeit nimmt, miteinander zu argumentieren.“
Es geht auch um die Zeit nach dem ersten Bier
Edmund Pirkelmann, Bürgermeister von Waischenfeld, kann ebenfalls nur Positives über die Klausur sagen, die in Waischenfeld immer zu Beginn einer Legislaturperiode stattfindet. „Die Räte haben das Ohr am Bürger und können das, was sie wissen, bei solchen Tagungen mit einfließen lassen. Das führt zu einer ganz anderen Diskussionskultur.“
Die Ergebnisse gäben ihm bei seiner Arbeit Rückhalt. „Weil ich dann sagen kann: Das haben wir auf der Tagung beschlossen. Das ist für mich eine Richtschnur und spart Zeit.“ Schlussendlich ändere sich auch das Verhältnis der Räte zueinander. „Die Zeit nach dem ersten Bier ist genauso wichtig wie die Tagung insgesamt.“
Die Haltung hätte sich ändern können
Dass sich der Heinersreuther Gemeinderat nicht zu einer gemeinsamen Klausur durchringen kann, findet er deshalb schade. „Gerade wenn man einen Gemeinderat hat, der sich nicht immer umarmt, könnte sie dazu beitragen, sich mit einer anderen Haltung zu begegnen.“
Simone Kirschner war gestern, trotz anders lautender Zusage, nicht für ein Gespräch erreichbar.
Eine Kommentar dazu lesen Sie hier.