Weitere Spülungen im Mai Ein Drittel der Wasserrohre ist marode

Von Heike Hampl
Im April haben die Heinersreuther Mineralwasser aus Flaschen von der Gemeinde bekommen, weil das Leitungswasser mit Blei und Eisen belastet war. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Wochenlang waren Altenploser und Heinersreuth Bürger in diesem Jahr beunruhigt gewesen. Im April hatte die Gemeinde vor Blei und Eisen im Trinkwasser gewarnt. Seitdem hat sie ihre Rohre untersucht. Jetzt steht fest: Die Gemeinde müsste ein Drittel der Leitungen tauschen.

 
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Das Problem liegt an der Quelle. Das weiß Bauamtsleiter Thomasz Lach jetzt. Monatelang hat die Gemeinde ihre Leitungen und das Wasser untersucht. Am Dienstagabend gab Lach bei der Sitzung des Bauausschusses bekannt: Die Quelle in Unterwaiz schüttet Blei aus. "Es ist nur ein bisschen, aber es sammelt sich in den Leitungen und wird dann zum Problem", sagt Lach. Dass Wasser Schwermetall enthält, sei nicht ungewöhnlich. An der Quelle in Heinersreuth hat die Gemeinde bereits einen sogenannten Ionenaustauscher installiert. Das Wasser dort enthielte sonst Nickel.

Die Alternative zum Ionenaustauscher wäre, die Quelle still zu legen. Doch die Quelle ist ergiebig. Legt Heinersreuth sie still, brauchen die Bürger Wasser von anderswo. "Ich denke, wir müssen in Richtung Ionenaustauscher denken", sagt Bürgermeisterin Simone Kirschner.

Im Mai nächsten Jahres spült die Gemeinde die Leitungen wieder durch. Für die 35 Kilometer, die bislang gespült wurden, wurden rund 940 Kubikmeter Wasser verbraucht. Mit so viel Wasser kann man mehr als 100.000 Mal die Toilette spülen. Die gesamte Gemeinde Heinersreuth hat 3700 Einwohner. Jeder einzelne Heinersreuther muss also 28 Mal auf die Toilettenspülung drücken, um so viel Wasser zu verbrauchen.

Die Untersuchungen nach dem Spülen machten klar, dass ein Drittel der Leitungen marode sind. So marode, dass die Gemeinde neue bauen müsste. Dann wäre kein Eisen mehr im Wasser. "Die größten Probleme haben wir in Altenplos", sagt Lach. Vor allem Gussleitungen machen Probleme, neuere Leitungen bestehen aus PVC.

"Ich war überrascht, dass die Spülungen so viel gebracht haben", sagt Lach vom Bauamt. Allerdings müssen sie kontrolliert erfolgen. Sonst verteilt der Druck die Ablagerungen in den Leitungen.

Der Gemeinderat wird entscheiden müssen, wie er mir dem Problem umgeht. Eins scheint schon jetzt klar:  "Wir können es nicht schultern, ein Drittel der Leitungen auf einmal auszutauschen", sagt Bürgermeisterin Kirschner.

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