Weidenberg hofft auch in diesem Jahr wieder auf Stabilisierungshilfe. „Unser Ziel ist, hohe Hilfen zu bekommen und damit Schulden abzubauen“, sagte Böhner. Insgesamt überwies der Freistaat in den vergangenen drei Jahren 1,53 Millionen Euro Stabilisierungshilfe an die Gemeinde.
Bürger geben mehr als erwartet
Die 2015 eingeführte Freiwillige Feuerschutzabgabe war im vergangenen Jahr mit 2000 Euro im Haushalt eingeplant. Tatsächlich kamen 4615 Euro zusammen. Heuer rechnet Böhner mit 3000 Euro Einnahmen.
Die unterhaltsamste Haushaltsrede kam von Matthias Böhner (SPD). Er kritisierte, dass die teuersten Investitionen nur relativ niedrige Förderquoten haben (Feuerwehrhaus: 25 Prozent, Neue Mitte: 55 Prozent) und dass die Weidenberger FWG- und CSU-Kreisräte der Senkung der Kreisumlage um nur einen Prozentpunkt zugestimmt haben.
Weidenberg ist wie Jerome Boateng
Dann verglich er die Gemeinde mit Jerome Boateng. Wie der Fußballspieler, der nicht durch Salben wieder fit wurde, sondern durch eine vernünftige Behandlung, könne auch Weidenberg nur durch eine angemessene Finanzausstattung wieder fit werden. Einige Räte konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Zuvor hatte Bürgermeister Hans Wittauer (FWG) betont: "Wir können im Haushalt 2016 mit einer gewissen Genugtuung aufwarten.“ Denn die Neuverschuldung bleibe niedrig. Martina Meyer-Gollwitzer (FWG) wies darauf hin, dass der Gemeinde kaum Spielraum bleibe, sie mit den Verkäufen von Sportpark und Altem Schloss ihre Hausaufgaben aber gemacht habe. Christian Gebhardt (CSU) forderte, die Ausgaben für Kindergarten rund und Bauhof zu überprüfen, da beide enorme Defizite erwirtschafteten.
Wir stimmen dagegen - also ich
Martin Lochmüller (Bürgerforum/UW) kritisierte unter anderem, dass die Verwaltung zu teuer sei, dass das „Damoklesschwert des Hochwasserschutzes Lessau und Weidig“ über der Gemeinde hänge und dass die Verschuldung immer höher werde – und kündigte dann an, „dass wir aufgrund dieser Probleme diesem Haushalt nicht zustimmen werden können“.
Dann stimmt allerdings nur er dagegen, Klaus Trautner (ebenfalls Bürgerforum/UW) hingegen dafür. „Die Investitionen, die zu einer höheren Pro-Kopf-Verschuldung führen, wurden von mir in den vergangenen Sitzungen mitgetragen“, sagt dieser später auf Kurier-Anfrage zur Begründung. Damit wurde der Haushalt mit 15 zu einer Stimme verabschiedet.