Haushalt Gesees: "Sieht stabil aus"

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Eines der geplanten Projekte in Gesees: die Sanierung des Glockenhauses. Foto: Andreas Harbach Foto: red

„Es schaut wider erwarten gut aus mit den Geseeser Finanzen.“ So kommentierte Verwaltungsleiter Siegfried Müller am Dienstag den Haushaltsplan 2018, den er in der Sitzung des Gemeinderats vorstellte.

 
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Rund eine Million Euro habe man auf der hohen Kante. Der Schuldenstand der Gemeinde Gesees belief sich zum Jahresbeginn auf rund 351 000 Euro. Was kaum nennenswerte Zinsbelastungen zur Folge hat. Da im Haushaltsjahr 2018 keine Aufnahme weiterer Darlehen geplant ist, dürfte der Schuldenstand zum Jahresende leicht sinken. Wie Müller erläuterte, ist zur Deckung der Investitionen im Haushaltsjahr 2018 eine Entnahme in Höhe von 230 000 Euro aus dem Vermögenshaushalt nötig. Der Stand der Rücklage wird dann voraussichtlich auf rund 770 000 Euro sinken.

Müllers Zahlenwerk fand die Zustimmung einer Mehrheit des Gemeinderats. Diskussionen gab es keine. Allein Georg Nützel (CSU) meldete sich zu Wort, um seine Kritik direkt an Bürgermeister Harald Feulner (Freie Wähler) zu richtete: „Wir machen nichts, wir schieben die Projekte vor uns her. Das bringt uns nicht weiter.“ Nützel nannte dabei Themen wie die Dorferneuerung Forkendorf oder den Wegebau. Jahr für Jahr gehe das nun schon so. Nützels abschließende Frage: „Was realisieren wir 2018?“

Abhängig von Geldgebern

Feulner entgegnete, dass man bei vielen Projekten abhängig von Geldgebern sei. So auch bei der Dorferneuerung. Eine solche könne sich durchaus über den Zeitraum von 20 Jahren erstrecken.

Nägel mit Köpfen wurden in der Sitzung am Dienstag immerhin beim Thema Feuerwehr gemacht. Unter dem Punkt „Erwerb von beweglichen Sachen des Anlagevermögens“ tauchen im Haushaltsplan 30.000 Euro auf. Und diesbezüglich zeigt sich das Gremium sogleich äußerst spendabel. In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschlossen die Gemeinderäte nach kurzer Diskussion 20 neue Atemschutzanzüge, neue Schläuche, Trainingsanzüge und ein Becken für Löschwasser anzuschaffen. Feulner betonte: „Die Feuerwehrleute sind uns allen wichtig.“

Feuerwehrgerätehaus im Haushaltsplan

Die Feuerwehr schlägt sich freilich noch in einem weiteren, weitaus kostspieligeren Punkt im Haushaltsplan nieder. Seit Jahren steht in Gesees das Thema Feuerwehrgerätehaus auf der Tagesordnung. Dazu sind für dieses Jahr im Hauhalt 100.000 Euro für Baunebenkosten eingeplant. In diesen Bereich fallen etwa die Kosten für den Architekten. Zwar kann, wie Siegfried Müller betonte, heute noch niemand wissen, was das Gerätehaus eines Tages tatsächlich kosten wird, dennoch sind für die folgenden Jahre größere Summen eingeplant: 800.000 Euro für 2019 und 500.000 Euro für 2020. Auch wenn laut Müller wünschenswert wäre, dass die Gesamtkosten deutlich unter 1,3 Millionen Euro liegen sollten.

Ein weiteres Thema, das die Gemeinde seit Jahren beschäftigt, ist das Glockenhaus bei der Kirche St. Marien zu Gesees, in dem Bürgermeister Feulner gerne ein Standesamt-Zimmer sehen würde. Auch hier rechnet man offenbar mit einem eher schleppenden Fortgang des Projekt, denn für 2018 ist nichts in den Haushalt eingestellt. 2019 taucht dann die Summe von 39 000 Euro als Investitionszuschuss auf.

Schneller vorangehen soll es offenbar bei der Sanierung des Gemeindehauses. Hier sind heuer 570.000 Euro eingeplant, 2019 weitere 200.000 Euro.

Insgesamt schließt der Haushaltsplan 2018 im Verwaltungshaushalt mit 2.026.000 Euro und im Vermögenshaushalt mit 2.127.170 Euro. Müllers abschließender Kommentar zu dem Zahlenwerk: „Sieht stabil aus.“

Dennoch gab es zwei Gegenstimmen: Von Georg Nützel (CSU) und Alfred Hahn (Freie Wähler).

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