Vorsitzender Andreas Berghammer: „Für Scherz gehalten“ Haspo vom Hallen-Bann überrascht

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Schwarz statt bunt: Handbälle leiden sichtlich unter den harzigen Haftmitteln, die in höherklassigen Spielen üblich sind. Haspo-Vorsitzender Andreas Berghammer bestreitet nicht, dass es den Hallenböden ähnlich ergeht. Foto: Peter Kolb Foto: red

Haspo Bayreuth soll nicht in der neuen Dreifachturnhalle neben dem Hans-Walter-Wild-Stadion spielen, deren Bau laut Stadtratsbeschluss in wenigen Wochen beginnen und bis Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein soll (wir berichteten). Diese Nachricht hat den Vereinsvorsitzenden Andreas Berghammer überrascht: „So eine Aussage habe ich vor einiger Zeit schon einmal gehört, als ich einen Blick auf die Baupläne werfen durfte. Aber ich habe das für einen Scherz gehalten.“

 
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Dabei ist dem 55-Jährigen das Problem wohl bewusst: „Ich kann nicht widersprechen: Es macht Dreck, was wir da veranstalten.“ Über den Umgang mit den Verunreinigungen im Schulzentrum Ost durch das im höherklassigen Handball übliche Haftmittel an Händen und Bällen sei man gerade im Gespräch mit der Stadtverwaltung: „Es wurde vereinbart, wie wir uns ab 1. September an der Hallenreinigung beteiligen.“ Deswegen halte er bei allem Verständnis für das Thema die Reaktion der Bedenkenträger für falsch: „Man muss nach Lösungen suchen, und da sind wir gerade dabei. Dann sollte man abwarten, wie sich diese Lösungen in der Praxis bewähren.“

Die pauschale Verbannung seines Vereins aus der künftigen Halle bezeichnet Berghammer daher scherzhaft als „fast ein wenig rassistisch“: „Richtiger sollte es heißen: Ein Verein muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Halle nutzen zu können.“ Schließlich seien von den 17 Haspo-Teams im Spielbetrieb nur fünf durch die Höhe ihrer Alters- und Spielklasse überhaupt vom Haftmittel-Gebrauch betroffen: „Es gibt ja schon jetzt Mannschaften, die im Sportzentrum trainieren und dort selbstverständlich kein Haftmittel benutzen.“

Doch auch diesem Teil der Haspo-Spieler macht Sportamtsleiter Christian Möckel wenig Hoffnung auf eine Nutzung der künftigen zweiten städtischen Spielfläche, die den Vorgaben des Bayerischen Handballverbands entspricht: „Haspo nutzt bereits komplett das Schulzentrum Ost. Wir müssen jetzt auch mal an andere Vereine denken.“ Als Beispiele für Sportarten, die wegen der Bayreuther Hallensituation in den letzten Jahren Abstriche machen mussten, nennt er Hockey, Volleyball, Badminton und auch Fußball. Man dürfte sich auch keine falschen Vorstellungen machen vom Umfang der zusätzlichen Trainingszeiten in der neuen Halle: „Das ist erst einmal eine Schulsporthalle. Für Vereine wird sie erst ab 17 Uhr zur Verfügung stehen, also für gerade mal drei Einheiten pro Abend.“ Für gewisse Sportarten ist auch eine Teilung der Halle denkbar, aber die genaue Vergabe der Zeiten ist für Möckel noch kein Thema: „Das geschieht erst kurz bevor die Halle in Betrieb genommen wird. Darüber mache ich mir jetzt noch keine großen Gedanken.“

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