Hämmerleinhaus: Untätigkeit?

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Wie geht es weiter mit dem Hämmerleinhaus in Creußen? Alles ist offen. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

„Der Stiftungsrat muss sich den Vorwurf gefallen lassen, durch Untätigkeit die Stadtentwicklung zu verzögern.“ Sagt Georg Freiberger, CSU, dritter Bürgermeister. Harte Worte, sagt Martin Dannhäußer, ÜWG/FW, der Bürgermeister. Worum es geht: das Hämmerleinhaus, ein massives großes ortsbildprägendes Sandsteingebäude, das einer neuen Nutzung zugeführt werden soll.

 
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Der Hintergrund: Nach dem Tod des Eigentümers Dr. Hans Hämmerlein im Jahr 2009 wurde das Anwesen 2011 in eine Stiftung überführt. Bereits damals war das Gebäude in einem Zustand, der eine grundlegende Renovierung notwendig machte. „Aus Altersgründen war das dem Besitzer nicht mehr möglich,“ sagt Dannhäußer, der gemeinsam mit Kreisheimatpfleger Heinz Stark und dem ehemaligen Finanzberater Hämmerleins den Stiftungsvorstand bildet. Der Garten wurde vom damaligen Besitzer noch neu angelegt. „Da wissen wir aber jetzt auch nicht, ob das so erhalten werden kann,“ sagt Dannhäußer.

Die Ideen: Viele Überlegungen gibt es für die Weiternutzung des Gebäudes und auch Konzepte, die allerdings einer Überprüfung nicht standgehalten haben. Dabei ging es in erster Linie um die Erlangung von Zuschüssen. Ein Café könnte hier einziehen, von einer Bürgerbegegnungsstätte war die Rede und vom Umzug des Krügemuseums. Doch das alles wurde wieder verworfen.

Der Antrag: Die CSU-Fraktion hatte daher heuer den Antrag gestellt auf Auskunft durch den Stiftungsvorstand. Die Mitglieder sollten in eine Stadtratssitzung eingeladen werden und Auskunft geben über den Stand der Dinge. Das ist bisher nicht erfolgt.

Verzögerungstaktik: Auf den neuerlichen Vorstoß reagiert Vorsitzender Martin Dannhäußer sichtlich angefressen. „Nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht an,“ sagt er. Gewisse rechtliche Sachen ließen sich nicht in der Öffentlichkeit diskutieren. Die Stadträte hätten davon Kenntnis, sagt er. „Mehr sag‘ ich dazu nicht.“ Und das Genörgel verstehe er nicht.

Dann sagt er doch noch einiges.  „Das ist aber hinlänglich bekannt.“ Im Hintergrund laufe ein kleiner Architektenwettbewerb, so ähnlich wie bei der Sparkasse. „Das ist eine öffentliche Ausschreibung, auch um an Mittel der Städtebauförderung zu kommen.“  Man müsse dem Stiftungsrat auch zugestehen, eine gewisse Strategie zu fahren. Welche das sei, dazu schweigt er. Nur schnellstmöglich etwas zu machen, das bringe nichts. „So hoppla hopp vielleicht die Fenster erneuern, so will ich nicht arbeiten.“  Der Zustand des Hämmerlein-Hauses habe sich in den letzten Jahren nicht großartig verändert. „Das ist ein massiver Sandsteinbau.“

Die Zukunft: Und wann werden jetzt Entscheidungen getroffen? Wann ist Deadline für den Bürgermeister persönlich, der im Mai 2013 gesagt hat, die Renovierung des Hämmerlein-Anwesens fange auf jeden Fall 2014 an? „Die ist für mich schon lange abgelaufen. Aber man muss sich halt rechtlichen Sachen anpassen. Und vielleicht auch mal zwei Schritte zurückgehen.“  Und dann gebe es schließlich auch noch andere Baustellen in der Stadt. „Ich habe auch noch eine Kommune zu führen,“ sagt er angesichts des politischen Vorweihnachtsgeplänkels in CSU-Kreisen.

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