Toter auf der B85 Gutachter stellen Unfall nach

 Foto: red

Ein tödlicher Verkehrsunfall im Kulmbacher Stadtteil Ziegelhütten beschäftigt weiter die Ermittler. Eine alkoholisierte 20-Jährige hatte auf dem Nachhauseweg einen Mann auf der Bundesstraße 85 angefahren.

 
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Der 30-Jährige aus dem Landkreis Kronach wurde dabei tödlich verletzt. Das Tragische: Die junge Frau hatte den Mann, den sie bei der Kreuzung Ziegelhütten-Niederndobrach erfasste, zunächst nicht bemerkt. Obwohl es einen Aufprall gab, hatte sie den dunkel gekleideten Fußgänger offenbar nicht gesehen. Sie fuhr mit ihrem Mercedes nach Hause und ging zunächst von einem Wildunfall aus.

Am Dienstag war die Straße erneut gesperrt: weil Sachverständige den Unfallhergang rekonstruiert haben. Ziel des Versuchs im Morgengrauen war es, herauszufinden, wie ein „optimaler Autofahrer“ die Situation gemeistert haben könnte, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky. Deshalb fand der Versuch um die gleiche Uhrzeit (gegen 4 Uhr) statt; mit einer Person, die genauso dunkel gekleidet war wie das Opfer, mit dem gleichen Fahrzeugtyp und den gleichen Scheinwerfern. Die Gutachter wollten möglichst die gleichen Sichtverhältnisse haben wie am Unfallmorgen.

Der Gutachter fuhr langsam auf die dunkel gekleidete Person zu. So sei zu erkennen, in welcher Distanz man die Person hätte sehen können. Abgesehen von der Rekonstruktion des Unfallhergangs gehe es auch um die Unfallbeteiligten beider Seiten.

War der Fußgänger betrunken? Bei der 20-jährigen Unfallverursacherin war in jedem Fall Alkohol im Spiel. Die Fahranfängerin muss mit schweren Konsequenzen rechnen. Denn die Vorwürfe der Anklage könnten im Falle einer Gerichtsverhandlung auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Trunkenheit am Steuer, fahrlässige Tötung und Unfallflucht lauten.

Die Kulmbacher Polizei und die Staatsanwaltschaft suchen weiterhin nach Zeugen.

Sie werden gebeten, sich unter Telefon 09221/6090 zu melden.

ue/ott/Symbolbild: Lammel

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