Gut versichert im Studium

Maximiliane Rüggeberg
 Foto: red

Wer ein Studium anfängt, hat viel um die Ohren. Man zieht in eine andere Stadt, muss sich meist ein Zimmer oder eine Wohnung suchen und lernt neue Leute kennen. Das Thema Versicherungen kommt in dieser Zeit meist zu kurz. Dabei gibt es hier gerade für Studenten einiges zu beachten.

 
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Beispiel Krankenversicherung: Wenn Studenten einen Nebenjob haben und mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten, gelten sie in der Sozialversicherung nicht mehr als Studenten und müssen andere Beitragssätze zahlen. Allerdings gibt es Ausnahmen, erklärt Peter Schieber, Pressesprecher der Techniker-Krankenkasse in Franken. „Studenten dürfen über 20 Stunden in der Woche arbeiten, wenn Semesterferien sind oder die Arbeit nur auf zwei Monate begrenzt ist.“

Studenten können bis zum 25. Lebensjahr beitragsfrei über die Eltern mitversichert werden, solange ihr monatliches Einkommen nicht über 375 Euro (385 Euro ab 2013) liegt, sagt Schieber. „Liegt das Einkommen über der gesetzlichen Grenze, muss sich der Student grundsätzlich selbst versichern.“ Schieber rät Studenten dazu, möglichst lang familienversichert zu bleiben. „Dann spart man sich die Beiträge.“

Krankenversicherung reicht nicht

Studenten aus EU-Staaten, die bereits in ihrem Heimatland versichert sind, müssen sich in Deutschland nicht versichern. „Mit ihrer europäischen Krankenversicherungskarte können sie auch in Deutschland direkt zum Arzt gehen“, sagt Schieber. Welche Versicherungen neben der gesetzlichen Krankenversicherung noch wichtig sind, weiß Wolfgang Koch, Bezirksleiter der OVB-Vermögensberatung in Bayreuth: „Man sollte als Student auf jeden Fall noch eine private Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung haben.“

Doch was decken diese Versicherungen eigentlich ab? „Die Haftpflichtversicherung greift in dem Fall, wenn man zum Beispiel im RotmainCenter auf der Rolltreppe stolpert und jemand deswegen hinfällt. Im schlimmsten Fall sitzt derjenige im Rollstuhl und man muss für den Schaden aufkommen, wenn man keine Versicherung hat.“ Aber was, wenn man sich selbst verletzt? Zahlt dann die Krankenkasse? „Die Krankenkasse zahlt nur die Heilkosten. Die Unfallversicherung übernimmt die Folgekosten.“ Eine Unfallversicherung gebe es schon ab sechs oder sieben Euro im Monat. „Aber dafür bekommt man im Schadensfall bis zu 200 000 Euro ausgezahlt. Das ist eine hohe Absicherung für wenig Geld“, so Koch.

Am wichtigsten sei jedoch die Berufsunfähigkeitsversicherung. „Wer sie als Student abschließt, sichert sich langfristig günstige Beiträge“, sagt Koch. Die Berufsunfähigkeitsversicherung sei vor allem für die ersten Jahre nach dem Studium wichtig. „Man hat erst nach fünf Jahren Berufstätigkeit Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Durch die Berufsunfähigkeitsversicherung ist man bereits in dieser Zeit geschützt.“

Wer als Mann überlegt, eine neue Versicherung abzuschließen, solle es aber noch in diesem Jahr tun, rät Koch. Der Grund: Frauen mussten bislang mehr für Krankenversicherungen und Altersvorsorge bezahlen, da sie im Durchschnitt länger leben. Nach EU-Beschluss müssen beide Geschlechter ab Januar die gleichen Beiträge bezahlen. Stichtag ist der 21. Dezember.

Symbolbild: red