Große Namen bei den kleinen Bayern

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Auch Nürnbergs Lukas Mühl (rechts) hatte seine liebe Mühe mit Kwasi Okyere Wriedt. Und verhindern konnte auch der Club-Verteidiger nicht, dass der Torjäger seinen FC Bayern II im Nachholspiel mit 1:0 in Front brachte. Foto: imago Foto: red

Auch in seine siebte Regionalliga-Saison seit dem Abstieg 2010/11 ist der FC Bayern München II mit großen Ambitionen gestartet, mit der erhofften Rückkehr in die Dritte Liga wird es für den Gast der SpVgg Bayreuth (Samstag, 14 Uhr) aber wohl wieder nichts werden.

 
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Mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien – darunter ein 2:1-Heimerfolg über den Mitfavoriten FC Schweinfurt 05 – ging es zwar gut los. In den nächsten vier Begegnungen blieb die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters allerdings sieglos, negativer Höhepunkt war das 1:5 beim derzeit nur auf dem elften Platz liegenden FC Augsburg II.

Lediglich beim VfR Garching (10./2:2) und gegen die SpVgg Greuther Fürth II (8./1:1) gab es etwas Zählbares. Beide Spiele waren wegen der Asienreise der Profis, bei der mehrere wichtige Stützen der Reserve den Kader auffüllten, verlegt worden. Zu ihnen gehörten Milos Pantovic, in der vergangenen Saison mit 15 Treffern bester Bayern-Torschütze, der aus Baiersdorf im Landkreis Lichtenfels stammende Kapitän Niklas Dorsch, Manuel Wintzheimer, der am Dienstag die U19 in der UEFA Youth League mit einem Traumtor zum 1:0-Auftaktsieg gegen den RSC Anderlecht führte, sowie die wie Dorsch bereits mit Profiverträgen ausgestatteten Marco Friedl und Felix Götze.

Felix Götze seit 2014 bei den Bayern

Der 19 Jahre alte Götze ist der jüngere Bruder des bei den Bayern gescheiterten Mario und im Gegensatz zum offensiv ausgerichteten WM-Helden Innenverteidiger. Seit 2014 spielte er für die U17- beziehungsweise U19-Mannschaft, mit der er in der vergangenen Saison deutscher Vizemeister wurde und im Finale gegen seinen Ex-Verein Borussia Dortmund (7:8 im Elfmeterschießen) die 120 torlosen Minuten auf dem Platz stand.

Zudem wurde der gebürtige Memminger bereits einige Male von Carlo Ancelotti in Bundesliga und Champions League in den Profikader berufen. „Wir sind sehr froh, mit Felix Götze einen weiteren hochtalentierten Spieler an uns gebunden zu haben. In den Trainingseinheiten bei den Profis und nicht zuletzt im Finale um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft hat er sein Potenzial bereits unter Beweis gestellt“, erklärte Hermann Gerland, sportlicher Leiter des kürzlich eröffneten Nachwuchsleistungszentrums, auf der vereinseigenen Homepage.

Mehrere Bayern-Talente mit Nationalmannschaften unterwegs

Von DFB-Trainer Frank Kramer wurde Götze wie Maxime Awoudja für die U19-EM nachnominiert. Ebenfalls in diesem Sommer in Georgien war Thomas Isherwood mit Schweden am Start. Und auch jüngst waren neben Awoudja (U20) wieder Bayern-Talente mit ihren Nationalmannschaften unterwegs: der serbische U21-Nationalstürmer Pantovic in der EM-Qualifikation, Verteidiger Marco Friedl mit der österreichischen U21, Timothy Tillman und Adrian Fein mit der deutschen U19.

Nach einer zweieinhalbwöchigen Pause nach der Augsburg-Pleite kehrten die kleinen Bayern trotz erheblicher personeller Probleme am Mittwoch mit einem 2:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg II (12.) in die Erfolgsspur zurück und machten in der Tabelle einen Riesensatz vom zwölften auf den fünften Rang. Bei einem Spiel weniger beträgt der Rückstand zur Altstadt noch vier Punkte. Neben Felix Götze, der in dieser Saison wegen einer Muskelverletzung noch kein Spiel bestreiten konnte, fehlte auch Niklas Tarnat (Oberschenkelprobleme), Sohn des ehemaligen Bayern- und Nationalspielers Michael.

Bayern Co-Trainer ist Tobias Schweinsteiger

Und auch der zweite Co-Trainer neben dem ehemaligen Karlsruher Coach und Ex-Profi Rainer Ulrich trägt einen bekannten Nachnamen. Tobias Schweinsteiger, älterer Bruder von Bastian, wurde nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit den B-Junioren gemeinsam mit Trainer Tim Walter befördert. Bis vor zwei Jahren stürmte Schweinsteiger noch selbst für die Bayern-Reserve, in Nürnberg setzte er sich noch einmal mit auf die Ersatzbank. Torwarttrainer ist der ehemalige Bayern-Keeper Walter Junghans.

Nach dem Abgang von Karl-Heinz Lappe, der in der vergangenen Saison die zweitmeisten Treffer (13) erzielte, ruhen die Hoffnungen vor allem auf Kwasi Okyere Wriedt. Der 23-jährige Neuzugang vom Drittligisten VfL Osnabrück war gleich in seinem ersten Spiel gegen den FC Schweinfurt 05 erfolgreich und liegt mit seinen sechs Treffern in sieben Partien in der Torjägerliste an zweiter Stelle hinter dem Bayreuther Ivan Knezevic (7).

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