CSU fordert Oberbürgermeisterin auf, die Realitäten anzuerkennen Graserschule: Mehrheit für einen Neubau

Von Frank Schmälzle
Die Graserschule: Derzeit gibt es eine Mehrheit im Stadtrat für einen Neubau. Dann würde aus dem Schulhaus ein Verwaltungsgebäude der Stadt. Das Rathaus II. Foto: Archiv/Ritter Foto: red

Neubau oder Sanierung der Graserschule? Wenn der Stadtrat heute darüber entscheiden müsste, gäbe es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Für den Neubau. Bei der Verabschiedung des Haushaltes am Mittwoch haben sich drei Fraktionen festgelegt: CSU, SPD und FDP/DU wollen eine neue Schule. Und auch das Junge Bayreuth neigt zum Neubau. Gemeinsam stellen sie 30 von 44 Stadträten.

 
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Klar, beim Haushalt geht’s ums Geld. Aber Geld ist nicht alles, sagt Thomas Bauske. „Es geht nicht um die Frage, was günstiger. Sondern was optimal für die Schüler ist“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende, im Hauptberuf Lehrer. Bauske weiß auch schon, wo die neue Schule hin soll. An den Wilhelmsplatz. Doch man fürchtet, dass die Verwaltung mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG) an der Spitze, das Projekt tot rechnen will. Deshalb: „Wir erwarten eine ordentliche Prüfung“, sagt Bauske in seiner Haushaltsrede. „Nicht einfach nur zwei Zahlen, die uns eine Entscheidung aufdrängen.“ Auf die Ergebnisse werden die Stadträte wohl noch warten müssen. Seit Anfang Dezember hat die Verwaltung den Auftrag, spätestens am 30. Juni soll sie berichten.

CSU sagt: Merk-Erbe bremst

Die Oberbürgermeisterin bremst, sagt CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht. Und sie respektiert die Mehrheit im Stadtrat nicht. Sie misst mit zweierlei Maß, sagt Thomas Hacker (FDP). Für den Umbau der Gewerblichen Berufsschule ist das Beste gerade gut genug. Für die Graserschule gilt das offenbar nicht. Was das Beste wäre: ein Neubau, meint Hacker. Gemeinsam mit dem Jungen Bayreuth hat die FDP/DU den Antrag gestellt, nach einem neuen Standort für die Grundschule in der Innenstadt zu suchen.

BG sagt: Standortsuche ist Geldverschwendung

Zeitverschwendung. Und schade um das schöne Geld. So sieht das Stephan Müller (BG). Es gibt keinen geeigneten Alternativ-Standort in der Innenstadt. Die 100 000 Euro, die für die sinnlose Suche drauf gehen werden, hätte man besser für die Sanierung der Graserschule verwenden sollen. „Wir sehen nicht, dass ein Schulneubau, der Kauf eines Grundstücks und der Umbau der Graserschule in ein Verwaltungsgebäude preiswerter und schneller wären, als die Sanierung der Schule und Anbau ans Rathaus als neues Rathaus II."

Verwaltung sagt: Sanierung ist billiger

Stimmt das? Eine neue Graserschule würde nach Angaben der Verwaltung zwischen neun und zehn Millionen Euro kosten. Dazu kommt der Grundstückskauf. Wenn überhaupt eines verfügbar ist. Geprüft werden Standorte an der Bürgerreuther Straße/Wilhelmsplatz, an der Wirthstraße und am Nordring. Sie sind bebaut oder vermietet. Die Sanierung der Graserschule wäre für 6,2 Millionen Euro zu machen und könnte 2018 abgeschlossen sein. Trotzdem: Eine Mehrheit im Stadtrat will den Neubau.Weil es nicht nur ums Geld geht.

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