Bundesligist muss Überschuss erwirtschaften / Carl Steiner: Lichtverhältnisse in der Halle „größtes Problem“ Gleiche Auflage wie im Vorjahr für Medi Bayreuth

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Genau im Ziel: Keine großen Zweifel gab es an der Lizenzerteilung für Medi Bayreuth. Foto: red Foto: red

Medi Bayreuth gehört zu den acht Vereinen der Bundesliga, die eine Lizenz für die kommende Saison „mit Auflage“ erhalten haben. Diese Einschränkung stellt die Teilnahme aber in keiner Weise in Frage.

 
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„Das ist keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr, da war das auch schon so“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende Carl Steiner. Die Auflage bestehe darin, im kommenden Geschäftsjahr einen Überschuss erwirtschaften zu müssen. Nachdem die Erfüllung dieser Aufgabe erst in einem Jahr überprüft werden kann, sei das für die aktuelle Lizenzerteilung kein Faktor.

Zur Erfüllung der entsprechenden Auflage aus dem Vorjahr kann Steiner vor dem Abschluss des laufenden Geschäftsjahres am 30. Juni noch nichts Endgültiges sagen. Die ursprüngliche Forderung der Liga habe sich aber reduziert, weil das Ergebnis einer Betriebsprüfung für die Jahre 2011 bis 2014 als außerordentliche Belastung angerechnet worden sei. „Für diesen großen Zeitraum von vier Jahren sind insgesamt 80 000 Euro eine relativ kleine Nachzahlung“, sagt Steiner. „Das ist ein sehr gutes Zeichen.“

Noch nicht ganz abgeschlossen ist die Erfüllung eines anderen Details aus den Lizenzbedingungen. „Die rund um die Uhr verfügbare Halle müssen wir bis zum Saisonbeginn nachweisen, sonst wird eine Strafe fällig“, berichtet Steiner. Über Einzelheiten der geplanten Vereinbarung über eine bisherige Tennishalle in einem Fitnessstudio im Industriegebiet (wie berichteten) würde derzeit zwischen dem Vermieter und der Stadt gesprochen: „Ich bin zuversichtlich, dass es bis dahin klappen wird.“

Als derzeit „größtes Problem“ bewertet der Aufsichtsratsvorsitzende die Lichtverhältnisse in der Oberfrankenhalle und ihre fragliche Tauglichkeit für Fernsehübertragungen. „Wir haben in diesem Punkt eine Anmahnung der Liga bekommen“, berichtet Steiner. „Beim Spiel gegen Oldenburg wurde eine Messung gemacht, und die hat gezeigt, dass wir weit weg davon sind, was die Telekom von der Liga will.“ Eigene Messungen mit dem lokalen Partner TMT hätten das bestätigt. „TMT hat uns auch schon vorgewarnt, dass da ein sechsstelliger Betrag auf uns zu kommen könnte.“ Das Sportamt habe man entsprechend informiert: „Jetzt muss man genauer sehen, welche Möglichkeiten es zu welchen Kosten gibt.“ Für eine Lizenzerteilung spielt dieses Thema zwar keine Rolle, aber das müsse nicht so bleiben: „Die Erfahrung lehrt, dass so etwas oft früher oder später mit Strafen belegt wird.“

Spitzenvereine denken über kleinere Liga nach

Noch hat sich die Bundesliga nicht entschieden, ob sie nach dem Rückzug der Artland Dragons den freien 18. Platz über eine Wildcard neu vergeben wird. Es gibt offenbar Stimmen, die eine Saison mit nur 17 Mannschaften als Zwischenstation zu einer Reduzierung auf 16 durchaus befürworten würden. „Die großen Vereine, vor allem die in der Euroleague, wollen lieber weniger Spiele“, erklärt Carl Steiner. „Die kleineren Vereine leben jedoch von den BBL-Spielen.“ Akute Sorgen bereitet diese Fragen dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Medi Bayreuth aber noch nicht: „Ich habe das auch nur aus den BBL-News erfahren, und da hieß es ja, dass es mit den Vereinen diskutiert werden soll. Also wird es zumindest nicht von oben verordnet.“

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