In der nächsten Szene schlurft der Schauspieler Stephan Grossmann die Straße entlang. Autos fahren vorbei und hupen. Ihn stört das nicht, er taumelt weiter auf der Fahrbahn. Auch hier wieder mehrere Versuche bis die perfekte Szene eingefangen wurde. Immer wieder queren Linienbusse das Set. Schlussendlich sind es nur wenige Sekunden einer Szene, die eine Vorbereitung von mehreren Stunden fordern. Aber auch die Schaulustigen harren über Stunden aus. „Wir gucken den Tatort immer. Diesen natürlich unbedingt auch!“, sagen Heike Greiss und Cornelia Bär, beide Anwohnerinnen. Von den Dreharbeiten informiert, wurden die Anwohner nicht. „Wir haben über die Medien erfahren, dass hier gedreht wird“, sagt Bär.
Drehort wurde schon Monate vorher ausgesucht
Auch junge Anwohner beobachten die Dreharbeiten zum neuen Tatort. Darunter ist auch die zwölfjährige Paula Dellermann. „Bis jetzt habe ich zwei Szenen gesehen, und finde es spannend, dass es bei uns in der Nähe gedreht wird.“ Die Orte, nach denen die Locations ausgewählt werden, bestimmen meistens Location Scouts, sagt eine Set Runnerin. Set Runner, das sind die Mädchen für alles in der Filmbranche. „Wir laufen und holen Dinge oder passen auf, dass keine Passanten ins Bild laufen“, sagt sie. Und mit den rund 40 Schaulustigen am Set haben die Runner ordentlich zu tun.
Am Abend wird noch der Aufprall unter der Brücke mit einem Dummy gedreht. Dann ist der zweite Drehtag vorbei und auch für die Film-Crew heißt es: Wochenende.