Alles ganz genau nehmen
Auch Ulrike Kamphausen nennt die Perfektion im Betrieb Kistner als Grund für ihren Erfolg bei der Meisterprüfung: In der Meisterschule in Siebenlehn bei Dresden sei sie von manchen Kommilitonen belächelt worden, weil sie alles ganz genau nahm. Aber eben das machte den Unterschied: Sie schloss die Meisterprüfung als Beste ihrer Schule ab. Deutschlandweit gibt es nur vier Meisterschulen für Orthopädietechnik. Im November findet in Dresden eine Freisprechung für 400 Meister unterschiedlicher Handwerksberufe statt. Im Vorhinein hat die 27-Jährige erfahren, dass sie zu den zehn Besten dieser 400 Jungmeister zählt.
Begeistert von der Vielfalt
Anders als Hannah war die Bayreutherin nach dem Abitur ganz bewusst auf der Suche nach einem handwerklichen, aber kreativen Beruf: Goldschmiedin, Geigenbauerin oder Schreinerin wären ebenfalls in Frage gekommen. Und genau wie ihre jüngere Kollegin genießt es auch die 27-Jährige, mit ihrer Arbeit Menschen helfen zu können. Die Mischung aus traditionellem Handwerk, Medizin, modernen Werkstoffen und Kreativität bei der Lösung von individuellen Sonderfällen - das ist es, was die beiden Orthopädie-Schuhmacherinnen begeistert.
Sowohl Hannah Knott als auch Ulrike Kamphausen wollen jetzt erst einmal Berufserfahrung sammeln und ihr Wissen vertiefen. Beide bleiben im Betrieb Kistner. Und ihr Chef Martin Kistner ist stolz, die beiden erfolgreichen jungen Frauen in seinem Team zu haben. Für ihn ist das Geheimnis einer erfolgreichen Ausbildung nicht nur die Perfektion, sondern auch die Motivation: "Wenn sie motiviert sind, haben sie Spaß. Und dann können sie auch Höchstleistungen bringen."