Bislang habe sich bei ihm noch kein Händler gemeldet, der vor hat, an Heiligabend zu öffnen. Vor- und Nachbereitung, dazu gehören etwa das Einräumen der Theken und die Reinigung der Schneidemaschinen beim Metzger, würde die Händler und ihre Mitarbeiter mindestens fünf Stunden Arbeit kosten. Das lohne sich für drei Stunden Öffnungszeit nicht.
Auch Becker betont, dass die Möglichkeiten für die Kunden heute andere seien als zu der Zeit, aus der das "Relikt im Ladenschlussgesetz stammt". Zwischenzeitlich hätten technische Neuerungen in deutschen Haushalten Einzug gehalten: der Kühl- und der Gefrierschrank.
Normal Weihnachten feiern
In Bayreuth werden an Heiligabend voraussichtlich kaum Geschäfte öffnen. Michael Heinisch leitet einige Rewe-Märkte in der Region, die alle geschlossen bleiben werden: "Ich und meine Mitarbeiter freuen uns dermaßen, dass wir heuer mal ganz normal Weihnachten feiern können. Außerdem wollen 90 Prozent der Kunden sowieso nicht, dass wir aufmachen", sagt er.
Gleiches gilt für Hans-Peter Schneider, der mehrere Edeka-Märkte in Bayreuth und Umgebung betreibt: "Wir denken da auch an unsere Mitarbeiter und bleiben an Heiligabend geschlossen."
Auch Real, Lidl, Norma und Kaufland werden nicht öffnen. Bei Netto stand die Entscheidung laut einer Unternehmenssprecherin noch nicht fest.