Ehemaliger Leiter des Staatlichen Schulamts Bayreuth und Ehrenvorsitzender des Frankenbunds stirbt mit 73 Jahren Gerhard Trausch ist tot

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Gerhard Trausch, erster Leiter des Staatlichen Schulamts, ist jetzt im Alter von 73 Jahren gestorben. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Er war Lehrer mit Herz und Charakter, ein Liebhaber der fränkischen Kultur. Auf der anderen Seite ein Mensch, der viel für Zahlen und Technik übrig hatte - mit dem Ziel, junge Menschen für Mathematik zu begeistern: Gerhard Trausch, elf Jahre lang Leiter des Staatlichen Schulamts Bayreuth. Nach schwerer Krankheit ist Gerhard Trausch jetzt im Alter von 73 Jahren gestorben.

 
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Gerhard Trausch war ein Mensch, der um sich selbst keinen Wirbel gemacht hat, der allerdings viel angeschoben hat. Trausch, der in Siebenbürgen zur Welt gekommen ist, fand 1949 nach der Flucht seiner Familie eine neue Heimat in Bayreuth. Nach dem Abitur am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium und zwei Jahren bei der Bundeswehr begann er erst eine kaufmännische Lehre in München, studierte dann aber Volksschullehramt in Bayreuth, womit er den Weg seines Vaters einschlug, der Musiklehrer am Graf-Münster-Gymnasium war, wie Günter Roß, Trauschs Nachfolger als Leiter des Staatlichen Schulamts und enger Vertrauter Trauschs, am Mittwoch im Gespräch mit dem Kurier sagt.

Seminarleiter mit Sinn für Zahlen und Technik

Schnell wird Trausch Ausbildungslehrer und später Seminarleiter und in der Folge Seminarrektor für die Ausbildung von pädagogischen Assistenten, den heutigen Förderlehrern. Drei Jahre später ist Trausch Seminarleiter für die Ausbildung von Volksschullehrern. Auch an der Bayreuther Uni bringt sich Trausch als einer Prüfer für die Didaktik der Mathematik ein. 1984 ist er Arbeitsgruppenleiter im ersten Modellversuch für Informatik. "Für die Datenverarbeitung hat er sich immer begeistert, da war er bis zum Schluss immer bei den neuesten Entwicklungen dabei", sagt Roß.

Mit-Gründer der Kinder-Uni und Vater der Mathemeisterschaft

Trausch, der 20 Jahre lang Grundschullehrer an der Volksschule Herzoghöhe war, bis er 1990 an die Regierung und 1997 als fachlicher Leiter ans Schulamt der Stadt wechselt, ist Zeit seines Lebens ein begeisterter Förderer der Mathematik an Grundschulen. 2002, drei Jahre nach der Zusammenlegung der Schulämter zum Staatliche Schulamt für Stadt und Landkreis Bayreuth, führt er die Mathemeisterschaft für Viertklässler auf Kreisebene ein, 2007 wird die Meisterschaft auf Oberfranken-Ebene ausgedehnt. Im gleichen Jahr ist Trausch Mitglied im Planungsteam der Kinder-Uni. "So lange es gesundheitlich möglich war, war er auch da immer dabei", sagt Roß.

Ein Menschenfreund mit Liebe zu Franken

Privat gilt Trauschs Liebe der "Landschaft, der Natur, den Menschen", wie Roß sagt. Vor allem denen in Oberfranken. Was sich in seinem ehrenamtlichen Engagement bei der Bayreuther Ortsgruppe des  Frankenbunds niederschlägt, den er acht Jahre lang als Vorsitzender leitet, dessen Ehrenvorsitzender er seit 2015 war. Oder im Verein zur Rettung der Fachwerkhäuser, den er zusammen mit seiner Frau Brigitte 2011 gründet. "Ausgeglichen, sehr höflich, ein Mensch, der vieles bis ins Detail hinein geplant hat. Ein sehr geselliger Mensch, ausgestattet mit einem tiefsinnigen Humor, der schauspielerisch in viele Rollen schlüpfen konnte. Am meisten lag ihm die Rolle des Erwin Pelzig." So beschreibt Roß Gerhard Trausch. "Er war ein Mensch, dem die Mitmenschen am Herzen lagen. Der half, wann immer es nötig war. Mit hohem Engagement und Pflichtbewusstsein", sagt Roß. Ein Grund, warum ihn nicht nur "die Lehrer alle sehr geschätzt haben".     

   

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