Genügend gut geschulte Erzieherinnen

Von Annika Endres
Die Kindergärten in der Region haben kein Problem, gute Erzieherinnen zu finden. Foto. Andreas Harbach Foto: red

Jedes Kind hat in Bayern das Recht auf einen Kindergartenplatz. In Großstädten herrscht jedoch Fachkräftemangel, wodurch nicht alle Betreuungsplätze vergeben werden können. Ob sich dieses Problem auch auf die Region erstreckt, hat die Redaktion bei Kindertagesstätten in der Region nachgefragt.

 
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In Pegnitz betreibt die katholische Kirchenstiftung Herz Jesu vier Kindertagesstätten. In diesen sind 22 Erzieherinnen und 20 Kinderpflegerinnen beschäftigt. Insgesamt gibt es 260 Betreuungsplätze, von denen fast alle belegt sind. „Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres werden wahrscheinlich alle Plätze besetzt sein“, so Diakon Franz Josef Reck, stellvertretender Vorsitzender der Kirchenverwaltung bei den katholischen Kindertagesstätten in Pegnitz.

Warteliste ist nicht lang

Das Kindergartenjahr dauert vom 1. September bis 31. August. Die Warteliste sei zum Glück nicht lang, da alle nachgefragten Plätze besetzt werden könnten, sagt der Diakon. Dies liege vor allem an der guten Kooperation zwischen katholischen, evangelischen und privaten Kindergärten. „Wir haben einen Runden Tisch, an dem wir versuchen, alle Anfragen zu bedienen, sodass jede Familie im Raum Pegnitz einen Betreuungsplatz bekommt“.

Fachkräftemangel vor allem in den Städten

Dass sich der Fachkräftemangel vor allem in den Städten bemerkbar mache, kann Diakon Reck nicht bestätigen. „Wir befinden uns Gott sei Dank in einer sehr guten Lage, aber es ist dennoch schwer, neues und vor allem gutes Personal zu finden.“ Probleme treten vor allem dann auf, wenn Aushilfspersonal oder Teilzeitkräfte gesucht werden. Während Krankheitsfällen, Schwangerschaften und Elternzeiten sei es sehr schwierig, gut geschulte Erzieherinnen zu finden.

Kontakte mit angehenden Erziehern

„Wir haben das Glück, über viele Mitarbeiterinnen zu verfügen, auf die wir bei Notfällen zurückgreifen können.“ Der Diakon betont, dass es dennoch sehr schwierig sei, neue Mitarbeiter zu finden, und er deshalb selbst Anzeigen schaltet und schon früh anfängt, Kontakte mit angehenden Erziehern zu knüpfen. „Manchmal findet man auch jemanden über persönliche Kontakte, das geht dann recht flott. Ansonsten braucht man einen langen Atem und viel Geduld.“ Dass der Wechsel von Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen meist am Ende des Kindergartenjahres stattfindet, ist ebenfalls ein Problem.

Mangel in der Mitte des Jahres

Man merke den Mangel dann vor allem in der Mitte des Jahres, so der Diakon. Die ASB-Kindertagesstätten in Pottenstein bestehen aus der Kita St. Kunigund, welche für Kleinkinder bis viereinhalb Jahren ausgelegt ist, und der Kita Rasselbande, welche Kinder bis zur 4. Grundschulklasse besuchen können. Insgesamt haben die ASB-Kitas in Pottenstein 14 Angestellte im pädagogischen Bereich sowie eine Auszubildende.

Davon sind sieben pädagogische Fachkräfte und sieben Kinderpflegerinnen. In der Kindertagesstätte St. Kunigund befinden sich derzeit 31 Kinder, in der Kindertagesstätte Rasselbande 72. Kerstin Wagner ist Leiterin der Kita St. Kunigund. Sie empfindet den Fachkräftemangel nicht als Problem. „Es kommt vor allem auf die Teamstruktur an“, sagt sie. Man suche nach Fachkräften, welche gut mit dem Team arbeiten können und dieselben Konzepte vertreten.

Bei den Kindertagesstätten des ASB gab es bisher keine Probleme, neues Personal zu finden. Bei einer Schwangerschaft beurteilt der Betriebsarzt, wie lange die Mitarbeiterin noch arbeiten kann. Ebenso wird in Krankheitsfällen nach sechs Wochen über Ersatz entschieden. Und erst, wenn das geklärt sei, würde die neue Stelle ausgeschrieben werden, sagt Wagner. Den Fachkräftemangel selbst bestreitet sie jedoch nicht. Es sei vor allem eine Frage der Jobausschreibung und eine Frage des Geldes.

In der Stadt werde etwas anderes gezahlt als am Land, daher lasse sich das schwer vergleichen. Sehr lange Wartelisten für einen Betreuungsplatz gebe es nicht. „Es ist klar, dass man einen Platz nicht direkt morgen bekommt. Aber vor allem in der Kinderkrippe spielen viele verschiedene Faktoren mit hinein. Oft entscheiden sich die Eltern spontan für einen Platz, dann muss erst mal alles geregelt werden. Das dauert seine Zeit.“