Dritte Hortgruppe in Creußen eröffnet Gemeinsam lernen und spielen

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In der neuen Hortgruppe können die Kinder forschen und experimentieren. Foto: Engelbrecht Foto: red

„Wir sind bis 2018 ausgebucht“, sagt Maria Hofmann, seit zwölf Jahren Leiterin des Hortes der evangelischen Kindertagesstätte Rosental. Jetzt wurde die dritte Gruppe eröffnet. Zurzeit besuchen 75 Grundschüler die Einrichtung, ab dem nächsten Schuljahr werden es 84 sein.

 
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„Wir wollen den Eltern ein Rundum-Sorglos-Paket anbieten“, nennt es die Erzieherin. Und das Angebot wird gut angenommen. 2003 wurde im Kindergarten Rosental die erste Hortgruppe provisorisch eingerichtet, zwei Jahre später erfolgte ein Anbau. 2009 wurde eine zweite Gruppe in der Schule eröffnet, das Team teilte sich zwischen den beiden Gruppen auf. Im Herbst 2011 wurde der Hort in der Schule erweitert und 56 Buben und Mädchen besuchten die rote und die blaue Gruppe. In dem Hortanbau im Kindergarten Rosental wurde zeitgleich eine Krippengruppe eröffnet. „Im Frühjahr vergangenen Jahres haben wir dann festgestellt, dass der Bedarf immer noch nicht gedeckt ist“, so Hofmann weiter. Und so wurde in der Schule noch einmal erweitert. Die schulvorbereitende Einrichtung (SVE) zog in den ersten Stock und in deren ehemaligen Gruppenraum richtete sich die dritte – die gelbe – Gruppe ein. Drei Erzieher – davon ein Mann – sowie drei Kinderpflegerinnen und eine Berufspraktikantin betreuen die Kinder der ersten bis vierten Klasse. „Unser Wunsch wäre es, den Hort auch für die Hauptschüler anzubieten“, sagt Hofmann, „die Kinder würden gerne auch ab der fünften Klasse zu uns kommen.“ Zurzeit kommen hauptsächlich Erst- und Zweitklässler.

Gemeinsam Mittag essen

Während der Schulzeit ist der Hort montags bis freitags von 11.15 bis 17 Uhr, in den Ferien von 7 bis 17 Uhr geöffnet. „Das sind allein in den Faschingsferien 50 Stunden, die wir personell abdecken müssen“, so die Erzieherin. In der Schulzeit wird nach dem situativen Ansatz gearbeitet, erklärt sie. Das heißt, das Team kümmert sich um Hausaufgaben und schulische Belange. Im Rahmen der Gesundheitserziehung wird ein Mittagessen geliefert, an dem möglichst alle sich beteiligen. „So haben wir wenigstens einmal die Gewissheit, dass die Kinder gut essen“, so Hofmann.

Das Freizeitangebot richtet sich nach einem offenen Betreuungskonzept, jeder Raum bietet etwas anderes, es gibt nichts zweimal. Die Angebote gehen von Förderung am Computer über eine Werkstatt mit Bauen und Konstruktionsspiel bis zu LED-Leuchttischen zum Forschen und Experimentieren. Außerdem gibt es eine Entspannungsecke und einen Gartenbereich. Und natürlich kann in jedem Zimmer gemalt und gebastelt werden. „Die Kinder haben Eintrittskarten für jeden Raum, das heißt, sie müssen sich untereinander einigen, wer wie lange an welchem Tisch ist“, erläutert die Erzieherin. Die schriftlichen Hausaufgaben macht aber jeder in seiner Gruppe mit seinem Betreuungserzieher. So hat jedes Kind seine Bezugsperson. Außerdem werden am Nachmittag die Sportangebote von Schule und Vereinen oder kirchliche Angebote, wie die Konfi-Kids genutzt.

Nicht das Elternhaus ersetzen

In den Ferien arbeitet das Team nach dem Bayerischen Erziehungs- und Bildungsgesetz. Philosophische Gesprächsführung, Besuche auf dem Bauernhof, Mottowochen, ein Töpferkurs oder Geocaching stehen dann auf dem Programm. „Wir machen das, was in der Familie eher nicht geschafft wird“, sagt Hofmann. Und weiter: „Wir wollen etwas anbieten, an das sich die Kinder später gerne noch erinnern.“ Viele Kinder wollen die Ferien gar nicht zu Hause, sondern lieber im Hort bei ihren Freunden verbringen, hat sie erfahren. Mittlerweile kommen schon die ersten Kinder, die Hofmann in Creußen betreut hat, wieder als Auszubildende oder Praktikanten in den Hort. „Das macht uns schon stolz, dass wir immer noch als Vertrauensperson gewählt werden“, sagt sie lächelnd. Man wolle aber auf keinen Fall das Elternhaus ersetzen.

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