Gemeinden wollen zusammenarbeiten

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Gößweinstein ist Mitglied im Wirtschaftsband A9 und in der neuen ILE. Foto: Ralf Münch Foto: red

Der Tourismus in der Fränkischen Schweiz ist das Schwerpunktthema der neu gegründeten ILE Fränkische Schweiz Aktiv, sagt der stellvertretende Vorsitzende, Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann.

 
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Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden wichtig, deshalb habe man sich auch zur Doppelmitgliedschaft – Gößweinstein gehört auch dem Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz an – entschieden.

Tourismuszentrale in Ebermannstadt

Eng arbeite man dabei mit der Tourismuszentrale in Ebermannstadt zusammen, die ein Konzept erstellt, um die Region besser zu vermarkten, sagt er. Durch das Wirtschaftsband sei das Thema nicht so gut abgedeckt, hier zählen andere Dinge mehr. Zwar werde dort auch der Tourismus behandelt, aber beispielsweise das Mountainbikeprojekt reiche nicht bis in das Gebiet Gößweinstein hinein.

Zusammenarbeit auf EDV- und Personalebene

Bei der neuen ILE gehe es vor allem um die Innerortsentwicklung, die Innenverdichtung, im ländlichen Raum. „Und es muss mehr Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden im Verwaltungsbereich geben“, sagt Zimmermann. Eine Kommune könne einfach nicht alles vorhalten. Vorstellbar sei diese Zusammenarbeit auf EDV- und Personalebene sowie im Baurecht. „Wir müssen uns gedanklich breiter aufstellen“, sagt er. Das sei vor allem bei standortunabhängigen Dingen sinnvoll.

Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept

Bis März 2018 soll nun ein ILEK (Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) entwickelt werden, das dann umgesetzt werden kann. „Austausch und Kooperationen ergeben sich“, so der Bürgermeister, aber Ideen bräuchten eben Zeit. Mit der neuen ILE, die gleich als Verein gegründet wurde, können nun schnell und zielgerichtet gearbeitet werden. „Wir tun etwas für unsere Region“, sagt Zimmermann. Den Fremdenverkehr sieht auch der Waischenfelder Bürgermeister Edmund Pirkelmann als einen wesentlichen Schwerpunkt für die Mitgliedschaft bei der ILE Fränkische Schweiz Aktiv.

Thema Tourismus

„Wir liegen an der Nahtstelle im südwestlichen Landkreis Bayreuth zum Landkreis Forchheim“, so Pirkelmann. Da sei es wichtig, sich gegenseitig beim Thema Tourismus zu bewerben und nicht als Konkurrent zu sehen. Es sei wichtig, dass sich Gemeinden gemeinsam für ein Projekt aussprechen und es nicht zerreden. „Das ist die Basis für die Zukunft“, sagt der Bürgermeister. Grundsätzlich herrsche ein anderes Klima, wenn man mit Gemeinden aus dem Nachbarlandkreis in einer gemeinsamen ILE sei, als nur ab und an mit den Bürgermeistern zu sprechen.

So laufe in manchen Bereichen, wie zum Beispiel dem Winterdienst, schon eine landkreisübergreifende Zusammenarbeit. Und auch bei einem Radwegenetz sei eine Zusammenarbeit denkbar. „Schließlich endet so ein Radweg ja nicht an einer Gemeindegrenze“, sagt Pirkelmann.

Erstes Projekt Vitalitätscheck

Das erste Projekt, der Vitalitätscheck, der neuen ILE ist in den größeren Orten schon angelaufen. Es wird analysiert, wie die Struktur dort ist, welche Leerstände es gibt. Diese sollen dann auf einer Plattform dargestellt werden. „Auch hier ist an der Landkreisgrenze nicht Stopp“, so Pirkelmann. Er kann sich auch im Bereich Breitbandausbau oder des neuen Wechselladersystems (wir berichteten) eine intensivere Zusammenarbeit mit Gemeinden aus dem Landkreis Forchheim vorstellen.

Grundsätzlich wisse man nicht, was eine eventuelle Gemeindegebietsreform einmal bringe, welche Zusammenschlüsse auf kommunaler Ebene anstehen. Da sei es gut, jetzt schon mal in einer gemeinsamen ILE zusammenzuarbeiten. „Der Bürger profitiert letztendlich davon“, sagt er. Mitglied im Wirtschaftsband A 9-Fränkische Schweiz ist Waischenfeld nicht. „Von der Bezeichnung her sind wir über zwei Gemeinden (Pottenstein und Ahorntal) weit von der A 9 entfernt“, sagt Pirkelmann. Außerdem sehe das Amt für ländliche Entwicklung eine Doppelmitgliedschaft ungern, da es eine Doppelförderung bei manchen Projekten befürchtet. Mitglied im Verein Regionalentwicklung Rund um die Neubürg-Fränkische Schweiz werde man aber bleiben, dem Wirtschaftsband aber nicht beitreten.

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