Gemeinde will noch attraktiver werden

Von Dieter Hübner
Der Badesee von Trebgast ist ein Pfund, mit dem die Gemeinde wuchern kann. Die Jugendlichen sehen allerdings noch Bedarf, die Attraktivität der Freizeitanlage zu verbessern. ⋌Foto: Archiv/Dieter Hübner Foto: red

Wie soll sich Trebgast in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln, was muss sich ändern, damit der Ort auch weiterhin attraktiv und lebenswert bleibt?  In einer Sondersitzung des Gemeinderates wurde jetzt ein Katalog mit zehn Themenbereichen vorgestellt.

 
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Aus der Gegenüberstellung der Stärken und Schwächen des Ortes wurde ein gewisser Handlungsbedarf zu den einzelnen Punkten erarbeitet. Daraus leiten sich bestimmte Ziele ab, um die gewünschten Verbesserungen zu erhalten. Bevor man in konkrete Überlegungen zu Maßnahmen und Projekten einsteigt, ist es aus Sicht der Planer sinnvoll, über diese Ziele zu diskutieren und sich darüber zu verständigen, ob das die Richtung für die nächsten Jahre sein kann. Ein wesentlicher Faktor in der Gesamtbetrachtung ist die Bevölkerungsentwicklung. Peter Elspaß von der Projektfirma ScaReal sieht aufgrund des demografischen Faktors für Trebgast einen natürlichen Bevölkerungsrückgang von rund 23 Prozent bis 2040, eventuelle Zu- und Weggänge nicht eingerechnet. Daraus müsse auch eine Anpassung aller kommunalen Aktivitäten resultieren. Ziel müsse es sein, durch eine nachhaltige Ortsentwicklung dafür zu sorgen, Wohnen als maßgeblichen Wirtschaftsfaktor in Trebgast für alle ein Leben lang möglich zu machen und sowohl für „alte“ als auch „neue“ Trebgaster noch attraktiver zu gestalten.

Hauptattraktionen

Mehrere bereits bestehende Fakten sind dafür beste Voraussetzung. Dazu gehören der Badesee und die Naturbühne als Hauptattraktion einer Kulturlandschaft; die Optimierung der innerörtlichen Verkehrssituation, der langfristige Anschluss an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und der Lückenschluss im Radwegenetz; Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder bis zur vierten Klasse; ein reges Dorfgemeinschaftsleben, geprägt von Ehrenamt und Brauchtumspflege, und Freizeitangebote der Vereine. Verbessert werden müssen die Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft, die Nahversorgung im Hauptort, die Beratungs- und Serviceangebote für Senioren, Schaffung von Wohnraum mit Betreuungs- und Pflegeangeboten.

Sprungturm und Grillplatz

Zu Beginn der Sitzung trugen Anne Keßler, Ida Popp und Anna Stenglein stellvertretend für die Jugendlichen ihre Wünsche vor: eine attraktivere Gestaltung des Badesees mit einem zusätzlichen Grillplatz, einem Sprungturm auf dem Floß, ein Zeltplatz und ein Sonnensegel für die Fun-Arena. Ganz oben steht auch ein Skaterpark mit Pool, Quarter und Rail. Beim möglichen Standort zwischen Tennisheim und Spielplatz, am Weg vom Bahnhof zu den Sportanlagen, sieht Helmut Küfner (SPD-WG) allerdings große Probleme. Wäre noch der Bahnhof, in dem die Jugendlichen die sich derzeit am Kirchplatz befindliche Bücherei unterbringen wollen, eventuell in Verbindung mit einem (Lese-) Café.

Ingrid Schreiner vom Referat Stadtentwicklung bei der Regierung von Oberfranken wies auf regelmäßige Beratungsmöglichkeiten für Privatleute in Bezug auf barrierefreie Umbauten und Gestaltung  von Wohnraum hin und auf die Gewährung von Zuschüssen dafür. Sie empfahl dem Gremium, für Impulsmaßnahmen einen Projektfonds einzurichten sowie im Ortskern ein Sanierungsgebiet auszuweisen. Daraus könnten sich auch für private Investoren steuerliche Vorteile ergeben.

Es bleibt spannend

Bürgermeister Werner Diersch (SPD-WG) dankte den Bürgern, die das Konzept begleitet und mit Ideen und Leben gefüllt hätten. Und dem Planungsbüro für dessen positive Arbeit. Sein Fazit: „Der Prozess wird weiter spannend bleiben. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“ Er beendete die Sitzung mit einem Satz des italienischen Philosophen und Dominikanerpaters Thomas von Aquin: „Für Wunder muss man beten. Für Veränderungen muss man arbeiten.“

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