"Geisterziege": Kamerunschaf auf der A9

Foto: Polizei Pegnitz Foto: red

Am Dienstag nutzte ein Kamerunschaf aus dem östlichen Stadtgebiet von Pegnitz einen vermutlich durch Wildschweine umgeworfenen Weidezaun als günstige Gelegenheit zu einem Ausflug in die Freiheit. Ein Scharfschütze war auch vor Ort.

 
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Nachdem es laut Polizei zunächst über die Weinstraße in Horlach und durch den Veldensteiner Forst gewandert war, wollte es sich offenbar einmal eine größere Stadt anschauen und lief über die Autobahnausfahrt Pegnitz/Grafenwöhr auf die Autobahn in Richtung Nürnberg.

Lasterfahrer versuchte sich als Tierretter

Da das Schaf hierbei die falsche Richtungsfahrbahn benutzte, ging bei der Polizeiinspektion Pegnitz gegen 12:15 Uhr die Mitteilung ein, dass eine „Geisterziege“ auf der Autobahn unterwegs sei. Beim Eintreffen der entsandten Polizeistreifen, hatten Autofahrer auf beiden Richtungsfahrbahnen bereits ihre Geschwindigkeit reduziert und einige Lastwagenfahrer versuchten schon, das Tier von der Fahrbahn zu treiben.

Das Kamerunschaf wollte sich aber unter keinen Umständen ihre hart erkämpfte Freiheit nehmen lassen und wechselte schließlich auf die Richtungsfahrbahn nach Süden. Um den Verkehr nicht weiter zu belästigen, bewegte sie sich auf Anraten der Polizei jetzt sogar außerhalb der Leitplanke und nahm dort am Grünstreifen einen Imbiss ein.

Gefahr für Autofahrer

Da das Tier aufgrund des Wildschutzzaunes keine Möglichkeit hatte, in den angrenzenden Wald zu flüchten, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Tier wieder auf die Fahrbahn gelaufen wäre. Damit bestand die konkrete Gefahr eines schweren Unfalles auf der Autobahn.

Streicheleinheiten vom Polizisten

Den Beamten vor Ort blieb daher nur noch die Möglichkeit einen Scharfschützen anzufordern, um zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der Verkehrsteilnehmer das Tier zu erschießen. Schließlich gelang es den Beamten doch noch, das Tier in Richtung des Wildschutzzaunes zu treiben, wo es im hohen Gras sichtlich schwerer vorankam als die Pegnitzer Polizisten, die es schließlich einholten und festnahmen. Um eine weitere Flucht zu verhindern, wurde es gefesselt ins Streifenfahrzeug gebracht, wo es sich aber sofort dankbar zeigte und Streicheleinheiten sichtlich erfreut entgegen nahm.

Der Verkehr konnte daraufhin sofort wieder frei gegeben werden. Zum Glück war es nach Kenntnis der Polizei durch den Ausflug des Schafes auch zu keinen gefährlichen Verkehrssituationen gekommen. Das Schaf wurde schließlich seinem Besitzer übergeben und wird wohl eine längere Freiheitsstrafe erhalten und die nächste Zeit nur noch durch einen Weidezaun gesiebte Luft atmen. Die Polizei Pegnitz geht davon aus, dass ihm das eine Lehre ist und es auch den anderen Schafen klar macht, dass es überhaupt keinen Sinn macht, vor der Pegnitzer Polizei zu fliehen, denn die haben bis jetzt fast jeden gekriegt.

red

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