Wie erfolgreich ist die neue Rodelbahn am Ochsenkopf? Geheimsache Alpine Coaster

Von Andreas Gewinner
Die neue Ganzjahresrodelbahn Alpine Coaster am Ochsenkopf ist ein Erfolg, an den Wochenenden waren Warteschlangen keine Ausnahme. Wie sich die tatsächlichen Zahlen zu denen des Geschäftsplanes verhalten, will der Betreiber trotzdem nicht mitteilen. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Schneekanonen am Ochsenkopf liefen schon zum ersten Mal. Die Wartungsarbeiten an der Seilbahn sind im Laufen, die Wintersportsaison soll am Freitag, 18. Dezember, beginnen. Beim Lattahang und bei der geplanten zusätzlichen Schneekanone auf der Südseite wird sich für diese Saison noch nichts tun. Der neue Alpine Coaster ist erfolgreich. Wie erfolgreich, wird indes geheim gehalten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Alpine Coaster: Vor einem Vierteljahr ging die neue Sommer- und Winterrodelbahn Alpine Coaster in Betrieb. Sie lief bisher ohne technische Störungen, auch gab es noch keinen Unfall, was auch von der örtlichen Bergwacht bestätigt wird. Die neue Ganzjahresrodelbahn ist ein Erfolg, das legt zumindest der Augenschein seit der Eröffnung im August nahe, an den Wochenenden waren Warteschlangen keine Ausnahme. „Der Coaster wurde von Anfang an gut angenommen – von daher sind wir mit den bisher erzielten Einnahmen recht zufrieden“, teilt Herbert Retzer, stellvertretender Pressesprecher des Landratsamtes Bayreuth, auf Anfrage mit. Der Seilbahnzweckverband ist beim Landratsamt angesiedelt. Es könne „noch keine Aussage getroffen werden, ob sich die Einnahmeerwartungen/Jahr erfüllen werden. Konkrete Zahlen werden nicht veröffentlicht.“

Die Zwei-Millionen-Euro-Investition wurde mit Krediten finanziert, Grundlage war ein Geschäftsplan, der selbst bei vorsichtigen Annahmen zu den Fahrgastzahlen einen kostendeckenden Betrieb darstellt.

Lattahang: Auf dem direkt neben der Talstation Nord liegenden Lattahang wird sich weder in diesem noch im nächsten Jahr etwas tun. Geplant war ursprünglich, in diesem Jahr den veralteten Schlepplift durch eine Aufstiegshilfe zu ersetzen (Kosten: 2,4 Millionen Euro) und die Piste zu verlängern.

„Nach einer Investition von rund zwei Millionen Euro in den Alpine Coaster kann der Zweckverband im Jahr 2016 nicht mit neuen größeren Investitionen aufwarten“, so Herbert Retzer, „dies gilt auch im Zusammenhang mit der Erschließung des sogenannten Latta-Geländes.“ Sie soll „mittelfristig“ erfolgen. Zunächst müsse abgewartet werde, wie sich die Einnahmen am Coaster entwickeln, „Alternativen zum kostenintensiven WieLi müssen noch untersucht werden“.

Beschneiung: Neben der komplett künstlich beschneiten Nordpiste sind auch im kommenden Winter auf der Südpiste nahe der Talstation in Fleckl eine Schneekanone und zwei -lanzen in Betrieb. Mit einer zusätzlichen Schneekanone auf der Südpiste nahe dem Gipfel wird es aber auch in diesem Winter nichts. Der Schneeerzeuger an einer neuralgischen Stelle, die schnell schneefrei wird, war ursprünglich schon für vergangenen Winter geplant.

Die Gründe für die erneute Verzögerung sind vielfältig. Sie hängen auch mit dem Fichtelgebirgsverein, dem Eigentümer der Asenturmgaststätte zusammen. Denn der FGV will den Kanal vom Asenturm Richtung Bischofsgrün neu bauen. Deshalb gibt es Überlegungen, Kanal und Wasserleitung gemeinsam zu verlegen, die jedoch noch nicht zu Ende gedacht sind. Ziel sei jedenfalls, die Druckleitung zu den Schächten wie auch die Leitung vom Reißingerbrunnen zum Gipfel für die zusätzliche Schneekanone auf der Südpiste nächstes Jahr zu bauen, so das Landratsamt. Die Schneekanone gibt es übrigens bereits, sie hat einen Neupreis von rund 30 000 Euro.

Die drei bestehenden Schneekanonen nahe der Talstation Süd sollen an das alte Fleckler Wasserhaus angeschlossen werden, wenn der neue Hochbehälter der Gemeinde den Betrieb aufnimmt. Der Probebetrieb für den neuen Hochbehälter soll noch vor Weihnachten starten, heißt es aus dem Rathaus Warmensteinach. Die erforderliche Druckleitung für die Verbesserung der Beschneiung in Fleckl wurde im Bereich der BT 4 vor kurzem verlegt, so Herbert Retzer vom Landratsamt: „Nach der Wintersaison 2015/16 wird die Druckleitung zu den Schächten weitergeführt.“

Mit dieser Änderung wird jedoch nur ein Provisorium bei diesen Schneekanonen in eine dauerhafte Lösung übergeführt. So dass die Frage, wann der Anschluss vollzogen wird, keine praktischen Folgen für den Einsatz der Schneeerzeuger hat: Wenn es kalt genug ist, schneit es an der Talstation.

Bilder