Es gibt so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz in Bayreuth: Wegen der Brandgefahr in der eng bebauten Innenstadt müssen die Häuser verputzt werden. "Das tradiert sich immer weiter", sagt Brigitte Trausch, die Vorsitzende des Vereins, der sich die Rettung der Fachwerkhäuser auf die Fahnen geschrieben hat. Allerdings: "Weder in der Feuerverordnung von 1672, noch in der von 1782 steht etwas davon, dass die Häuser verputzt werden sollen", sagt Trausch. Norbert Hübsch vom Historischen Verein für Oberfranken bestätigt das: "Was sich in der Feuerverordnung von 1672 findet, ist die Vorgabe, dass man möglichst wenig Holz verwenden soll. Und dass die Zwischenräume des Fachwerks mit Steinen und nicht mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh ausgefacht werden sollen." Zudem, sagt Hübsch, waren nach dem letzten großen Stadtbrand "die Häuser gedreht und die Feuergiebel aus Stein gebaut worden".