Das Sportkabinett hat optisch einiges mit seinen Kabinett-Brüdern gemeint, "fällt aber ein bisschen in sich zusammen", sagt Hahn. Es ist niedriger angelegt, wird dominiert von der Netzlandschaft, der in der Art größten der Welt. "Ein wunderbar dynamisches Spielgerät", sagt die Architektin.
Das Panoramakabinett ist ein Einzelkind auf der Seite von St. Georgen. Aber gerade deshalb nicht minder auffällig. "Die Idee war, die Blickbeziehung von der Aue nach oben aufzunehmen." Ein Mittel zum Zweck: Der Kinderspielplatz Wolkenkuckucksheim an der Schönen Aussicht mit seinen hellblauen, weißen und hellgrauen Vogelhäuschen.
Wie baut man das?
"Die große Frage war natürlich, wie baut man das? Kostengünstig. Und so, dass es sich angemessen in die Landschaft einfügt", sagt Inga Hahn. Man habe "lange rumgeforscht mit dem Erdbeton", in dem Material aus der Region die Farbe gibt, sagt Alexander Bölk, der Projektleiter während der Bauphase. Mit Drahtgitter bewehrte Erde bilkde das Fundament der Kabinette. Der Erdbeton ist davor gesetzt. Schichtweise aufgebaut, wie mit einer großen Zahnpasta-Tube aufgetragen. "70 Zentimeter starke Schichten sind das", sagt Bölk.
Fürst-Pückler-Muster und die Bodenmühlwand
"Um das Fürst-Pückler-Muster haben wir bei uns im Büro lange gerungen." Schließlich habe die Farbegebung das Rennen gemacht. Schließlich könne man sich damit identifizieren. Weil es in etwa den Linien entspricht, die man auch findet, wenn man im lehmigen Bayreuther Boden gräbt. "Die Kabinette schauen aus, als würden sie sich aus der Ebene herausschieben. Nur die Linien des Bodens sind schräg nach hinten gekippt." Und ein bisschen spiele das Muster der Kabinette mit einem der Geotope, das die Bodenschichten Oberfrankens sehr deutlich demonstriere: der roten Wand an der Bodenmühle.
Hier finden Sie alle Artikel über die Landesgartenschau 2016 in Bayreuth