Gartenschau: Ärger über fehlende Hilfe

Von Moritz Kircher
Symbolfoto. Foto: red

Werner Hereth aus Trebgast wollte mit seiner Frau und seiner 84-jährigen Tante einen Tag auf der Landesgartenschau verbringen. Der Besuch endete mit einer blutigen Nase für die ältere Dame – und ohne Parkerlebnis. Hereth ärgert sich darüber, dass er keine angemessene Erste Hilfe bekommen habe. Gartenschau-Sprecher Mirko Streich erklärt, warum der BRK-Stützpunkt im Park nicht sieben Tage die Woche besetzt ist.

 
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An Mariä Himmelfahrt wollte Hereth den Familienausflug nach Bayreuth machen. Schon auf dem Weg zur Gartenschau stürzte seine Tante und schlug sich bei dem Unglück die Nase blutig. Ein Pflaster musste her. Das habe man ihm bei der Einlasskontrolle „erst etwas genervt“ ausgehändigt.

"Wir wollten einfach nicht mehr."

Da damit die Blutung nicht zu stillen gewesen sei, sei er der Beschilderung zum Rotkreuz-Stützpunkt auf dem Gartenschaugelände gefolgt und stellte fest, dass dort niemand war. „Und das an einem Tag mit Tausenden Besuchern“, sagt er. Er habe sich auf den Weg zurück auf den Parkplatz gemacht, wo ihm dann ein Busfahrer mit einem „brauchbaren Pflaster“ ausgeholfen habe. Zwei Stunden seien in der Zwischenzeit verstrichen. „Wir wollten dann einfach nicht mehr und sind gegangen“, sagt Hereth.

Ihn ärgerte vor allem der verwaiste BRK-Stützpunkt. Gartenschausprecher Mirko Streich bestätigt, dass der Stützpunkt in der Regel unter der Woche nicht besetzt ist – lediglich dann, wenn große Veranstaltungen stattfinden. Ansonsten sei das Gartenschaupersonal jederzeit ansprechbar und würde für eine angemessene Erste Hilfe sorgen. Außerdem könnten Besucher per Handy bei größeren Notfällen jederzeit unter der 112 Hilfe rufen oder sich mit der Bitte um einen Notruf an die Mitarbeiter wenden.

Seit Eröffnung der Gartenschau erst knapp 40 Einsätze von Ersthelfern

Wäre es aber bei der Vielzahl von Besuchern auf der Gartenschau nicht angebracht, durchgängig Ersthelfer vor Ort zu stationieren? Darüber sei bei den Planungen für die Gartenschau gesprochen worden. Aber aus „finanziellen und logistischen Gründen“ habe man sich dagegen entschieden. „Es ist nicht möglich, sieben Tage die Woche Personal vorzuhalten“, sagt Streich. Und es sei in der Regel auch nicht notwendig. Ein normaler Tag auf der Gartenschau verlaufe ohne Zwischenfälle.

Seit Eröffnung der Gartenschau habe es zwischen 30 und 40 Rettungseinsätze gegeben – von der größeren Schürfwunde auf den Kinderspielplätzen bis zum Kreislaufkollaps wegen großer Hitze. Für kleinere Zwischenfälle seien die Kassenhäuschen mit Verbandsmaterial ausgestattet. „Kein Billigpflaster“, wie Streich bemerkt.

Für Werner Hereth war der Tag nach eigener Aussage gelaufen. „Meine Tante hätte an dem Tag Hilfe gebraucht, aber leider nicht bekommen.“

Äußere Badstraße 28, 95448 Bayreuth

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