Zweigleisig geht nicht am Gymnasium, sagt Schulleiter Dembowski G8 und G9? - Nicht in Pegnitz

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G8 und G9 parallel wird es am Pegnitzer Gymnasium wohl nicht geben - weder 2018 noch später. So sieht es zumindest aktuell Schulleiter Hermann Dembowski. Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Das bayerische Kabinett hat bei seiner  Klausurtagung am Tegernsee eine Grundsatzentscheidung zur Bildungspolitik im Freistaat getroffen: die Gymnasien sollen ab dem Schuljahr 2018/19 selbst darüber befinden, ob sie den acht- oder neunjährigen Weg zum Abitur anbieten. Oder ob sie zweigleisig fahren wollen. Keine wirklich gute sei das, sagt Hermann Dembowski, Leiter des Gymnasiums in Pegnitz. Hier werde es wohl nur ein "Entweder-oder" geben können.

 
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Das, was Ministerpräsident Horst  Seehofer als "neue Epoche“ bezeichnet, ist in den Augen von Dembowski alles andere als das. "Ich hätte mir klare Aussagen gewünscht ", sagt er. So bleibe der schwarze Peter - wieder einmal - bei den Schulen. Wobei man ja noch gar nicht genau wisse, was da auf die Gymnasien zukomme, diese werden voraussichtlich erst im Dezember offiziell Näheres erfahren, so Dembowski. Und dann werde jede Schule für sich sehen müssen, "wie sie das Beste daraus macht".

Das wird nicht allen Eltern gefallen

Ärger mit den Eltern sei da programmiert. Denn da werde es immer Gruppen geben, die für die oder die andere Variante sind. Und beide kann sich Dembowski für Pegnitz nicht vorstellen. "Dafür sind wir zu klein, zweigleisig dürfte das nur in Gymnasien ab 900 bis 1000 Schüler funktionieren." Weil die auch das nötige Personal dafür haben. Das Problem: "Denen fehlen dann oft die Räume, die wiederum hätten wir ausreichend."

Das ist nicht zu stemmen

An einer Schule wie dem Pegnitzer Gymnasium mit zurzeit rund 730 Schülern scheitere das Doppelangebot G8 und G9 schon aus organisatorischen Gründen. Zumal in Pegnitz drei Ausbildungsrichtungen wählbar sind. Allein mit Blick auf den Stundenplan wäre dies eine Herausforderung, "die wir nicht stemmen können".

Entscheidet er noch mit?

Die Konsequenz: Die Schule werde sich aus seiner Sicht für G8 oder G9 entscheiden müssen. Wobei es noch fraglich ist, ob Dembowski selbst noch zu den Entscheidungsträgern gehört - er geht nach dem kommenden Schuljahr in den Ruhestand. "Und der endgültige Beschluss kann ja auch erst später gefasst werden."

Keine schönen Aussichten

Letztendlich sei er immer bereit, sich nach dem Mehrheitswillen der Eltern zu richten. Als das Thema vor zwei Jahren zum ersten Mal aufkam, initiierte er eine Umfrage unter der den Eltern der Kinder aus der Unterstufe. Ja, es gab - natürlich - eine Mehrheit: 60 Prozent stimmten für das Modell "Mittelstufe plus". Doch da sind eben auch die 40 Prozent, die am G8 festhalten wollen. Dembowski glaubt nicht, dass sich die Verhältnisse da groß geändert haben. Was bedeutet: "Wir werden immer einige verprellen." Was auch heißen kann, dass dann 20 Prozent der Fünftklässler ihre Kinder auf eine andere Schule schicken, die ihr favorisiertes Modell verfolgt. Alles andere als schöne Aussichten, sagt der Schulleiter.

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