G8: CSU mag noch nicht entscheiden

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Bayern wird wohl zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren - darauf deutet längst alles hin. Es seien aber noch viele Fragen offen, heißt es in der CSU. Der zuletzt avisierte Zeitplan ist nicht zu halten.

 
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Die Entscheidung in der CSU über eine mögliche Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) zieht sich doch noch länger hin. Anders als zuletzt angepeilt soll es in der Fraktionssitzung an diesem Mittwoch nun doch noch kein abschließendes Votum geben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in der Nacht zum Dienstag nach einem CSU-internen Spitzengespräch in der Staatskanzlei aus Teilnehmerkreisen. Es werde zwar in Richtung neunjähriges Gymnasium weitergearbeitet, hieß es - wobei es auf jeden Fall die Möglichkeit geben soll, das Abitur wie bisher nach acht Jahren Gymnasium abzulegen. Es seien allerdings noch zu viele Fragen offen.

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte seit Montagabend mit Vertretern der CSU-Landtagsfraktion über die Zukunft des Gymnasiums verhandelt. Eingeladen waren neben Kultusminister Ludwig Spaenle und Fraktionschef Thomas Kreuzer unter anderem die Mitglieder des Arbeitskreises Bildung und Kultus, aber auch weitere Abgeordnete.

Innerhalb der CSU ist die von Bildungsverbänden, Opposition und kommunalen Spitzenverbänden gewünschte Abkehr vom Abitur nach acht Jahren (G8) umstritten. Die Skeptiker fürchten unter anderem Qualitätsverluste und warnen vor hohen Kosten für Land und Kommunen, ohne eine Garantie für einen dauerhaften Schulfrieden zu erhalten.

Seehofer selbst gilt als Sympathisant des G9 - war dem Vernehmen nach aber zuletzt wegen vieler ungeklärter Fragen etwa zu den Kosten und dem Lehrplan wieder unentschieden. Deshalb hatte er am vergangenen Donnerstag und Freitag insgesamt mehr als fünf Stunden mit Experten, Betroffenen sowie den für die Schulen zuständigen Städten und Landkreisen gesprochen. Dabei zeichnete sich dem Vernehmen nach ab, dass ein Ende des G8 nur noch eine Frage der Zeit sei. Zudem hatten Seehofer und Finanzminister Markus Söder zuletzt demonstrativ betont, dass sich der Freistaat eine G9-Rückkehr finanziell leisten könnte.

 

dpa

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