Fußballgolfplatz in Regenthal soll im Sommer eröffnen – Fünf Privatleute stemmen 1,7 Millionen Euro-Investition Fußballgolfplatz eröffnet im Sommer

Von Sarah Bernhard
Auf 27.000 Quadratmetern kann man ab dem Sommer in Regenthal Fußballgolf spielen. Rainer Wendel und vier private Investoren finanzieren das 1,7 Millionen Euro teure Projekt. Foto: Ralf Münch Foto: red

Es ist eine Mischung aus Fußball und Golf und soll Kinder an die frische Luft locken: Fußballgolf liegt voll im Trend. Im Sommer eröffnet auch in Regenthal, einem Ortsteil von Pottenstein, ein Parcours. Mit 17 normalen Bahnen. Und einer 18., die zu einem Dixiklo führt.

 
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Auf die vier WM-Sterne von Bahn Nummer drei ist Rainer Wendel besonders stolz: Mannshoch, golden lackierter Beton, mit den Jahreszahlen 1954, 1974, 1990 und 2014 darauf, den Jahren, in denen Deutschland Fußballweltmeister wurde. „Diese Bahn hat niemand außer uns, die ist brandneu“, sagt der 44-Jährige.

Rund 30 Fußballgolfplätze gibt es in Deutschland, viele von ihnen hat der Fliesenlegermeister schon mit seiner Familie getestet. Das erste Mal sah er Fußballgolf im Fernsehen. „Dann haben wir es im Urlaub am Bodensee ausprobiert. Und es war unglaublich lustig.“

Ball muss mit möglichst wenigen Schüssen ins Loch

Beim Fußballgolf versuchen die Spieler, einen Fußball mit möglichst wenigen Schüssen durch verschiedene Hindernisparcours hindurch in ein Loch zu schießen. Zum Beispiel um die vier WM-Sterne auf Bahn drei herum. „Man lacht, man bewegt sich und die Kinder kommen an die frische Luft, das ist doch optimal“, sagt Brendel. Er beschloss, diesen Sport auch nach Pottenstein zu bringen.

Doch von der Idee bis zum Baubeginn in Regenthal sollte es noch fünf Jahre dauern: Erst wollte Wendel im Kernort bauen, doch das Grundstück im Gewerbegebiet war nicht geeignet. „Ein Glück“, sagt Wendel im Nachhinein. „Ich war so blind.“ Denn vom jetzigen Grundstück aus hat man einen herrlichen Blick über das angrenzende Tal und Kirchenbirkig. Es liegt nur ein paar Schritte von Wendels Sanitärgeschäft entfernt.

"Für mich als Handwerker ist das Schlimmste vorbei"

Dann begann die Bürokratie. Denn Wendel will nicht nur den 27.000 Quadratmeter großen Fußballgolfplatz mit 18 Löchern bauen, sondern auch einen Indoor-Hochseilgarten samt Holzofenpizzeria. Was wegen der Nähe zur Kapelle unter anderem beim Amt für Denkmalschutz Bedenken auslöste. „Es war langwierig“, sagt Brendel. „Aber jetzt können wir endlich mit dem Bau beginnen. Für mich als Handwerker ist das Schlimmste also vorbei.“ Anfang des Sommers will er eröffnen.

Insgesamt wird das Projekt rund 1,7 Millionen Euro kosten. Eine Summe, die Wendel zusammen mit vier privaten Investoren stemmt, die in der Region bekannt seien, aber nicht genannt werden wollen. „Ich habe mein Konzept vorgestellt und sie haben sofort zugesagt“, sagt Wendel.

Das Geheimnis von Bahn Nummer 16

Auch von der Politik bekam er beim gestrigen Spatenstich für die Halle Lob. „Viele Betreiber haben sich auf Sommertourismus spezialisiert“, sagt etwa Bürgermeister Stefan Frühbeißer. „Deswegen ist es sehr positiv, wenn jemand Angebote für schwächere Zeiten schafft.“ Hans Hümmer, der als Vorsitzender der Jura-Gruppe da ist, aber als Kreisrat spricht, sagt: „Viele touristische Projekte in öffentlicher Hand sind hochdefizitär. Es ist ungemein bewundernswert, wenn ein privater Investor sich engagiert.“ Und Landrat Hermann Hübner lobt die Originalität des Ganzen als „Urlaub der Zukunft“.

Dabei weiß Hübner, als er das sagt, noch gar nichts von Bahn 16. Hier sollen die Besucher erst einmal um ein paar Bauzäune herumschießen. Und dann nicht in ein Loch, sondern in ein Dixiklo treffen. „Ich bin Handwerker“, sagt Brendel und grinst. „Irgendwas Baustellenmäßiges musste rein."