Für die Zweistaatenlösung

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Günter Beck-Mathieu, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bayreuth-Oberfranken. Foto: red Foto: red

Bereits vor einem Jahr wurde die Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bayreuth gegründet. An diesem Freitag um 19 Uhr lädt die Gruppe zu einem Festakt in die Zamirhalle, Eduard-Bayerlein-Straße 8, bei dem auch Hellmut Königshaus, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sprechen wird. Im Kurier-Interview spricht der Bayreuther Vorsitzende Günter Beck-Mathieu über die Agenda der Arbeitsgruppe.

 
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Herr Beck-Mathieu, welche Ziele hat sich Ihre Arbeitsgruppe gesetzt?

Günter Beck-Mathieu: Wir wollen Menschen zusammenbringen und Verständnis für Israel wecken, das Ganze in einem aufklärerischen Sinne durch Veranstaltungen und Begegnungen, beim Festakt wird ein Israeli Fingerfood kochen, der Zamirchor wird singen. Mein Traum wäre eine Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und einer israelischen Stadt. Wir wollen Menschen zusammenbringen, um dadurch unabhängig von Regierungsdifferenzen mehr Verständnis für den anderen zu haben.

Haben Sie den Eindruck, dass antisemitische Tendenzen in jüngster Zeit zugenommen haben?

Beck-Mathieu: In Bayreuth spüre ich keine antisemitischen Tendenzen. Ich spüre aber, dass, wenn man über Israel redet, eine gewisse Emotionalität und Schärfe in die Diskussion kommt. Die Gründe sind klar der Konflikt mit den Palästinensern und die Siedlungsfrage. Diese Themen werden sehr emotional abgehandelt. Ich merke, dass zunehmend mehr Mut dazugehört, ein differenziertes Bild von Israel zu vermitteln. Es ist leichter, sich kritisch bis abwertend über Israel zu äußern. Was mir neu erscheint, ist, dass man völlig unbefangen und vorurteilsbeladen seine Meinung gegen Israel äußern darf. Es ist sozusagen Mainstream geworden, aus der Position der moralischen Überlegenheit Israel runterzumachen.

Was entgegnen Sie in solchen Gesprächen?

Beck-Mathieu: Dass wir sachlich über Israel reden. Dass Israel ein Existenzrecht hat. Wenn wir davon ausgehen, dann kann die Forderung nur eine Zweistaatenlösung sein. Der Grund für die Behinderung der Zweistaatenlösung liegt aber nicht bei Israel, sondern auf der palästinensischen Seite. Jeder Staat, der mit Israel Frieden schließen wollte – wie Ägypten oder Jordanien – konnte das tun.

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