Für die Bürger schuf er in seiner Residenzstadt ebenfalls Grünanlagen: zwei Alleen und den Dammweiher sowie die Jägerstraße, heute Luitpoldplatz. Brücken, Straßen und Dächer sollten in Ordnung sein, die Verwaltung korrekt funktionieren.
Gründung der Friedrichs-Akademie
Zugleich erkannte Friedrich künstlerische Talente und förderte sie wie Carl Philipp Christian Gontard. Friedrichs Aufgeschlossenheit gegenüber Kunst und Wissenschaft bewogen ihn, am 21. März 1742 eine Landesuniversität zu gründen. Nach der Gründungsfeier erwarb der Markgraf ein Gebäude für die Universität in der Friedrichstraße 15. Daran erinnert heute noch eine Gedenktafel. An der „Academia Fridericiana“ konnten junge, adelige Männer Theologie, Jura, Medizin und Philosophie studieren. Schon im Juli 1743 war wegen Unruhen zwischen Studenten, Soldaten und Bürgern Schluss mit der Friedrichs-Akademie, die Universität zog nach Erlangen und heißt nach dem Markgrafen Friedrich-Alexander-Universität. In Erlangen steht im Gegensatz zu Bayreuth ein Denkmal des kultivierten Landesfürsten. Friedrich gründete 1756 in Bayreuth auch eine Kunstakademie, die nach seinem Tod schloss.
Er kannte Standesdünkel nicht und war beim Volk beliebt
Anders als Wilhelmine, die sich mit „Königliche Hoheit“ ansprechen ließ und streng auf Etikette achtete, war er bürgernah. „Er kannte keinen Standesdünkel“, sagt Hübsch. „Der Prinz stammte aus einer unbedeutenden Nebenlinie und war beim Volk beliebt.“ Daher wurde der freundliche Landesvater von seinen Untertanen auch „der Vielgeliebte“ genannt. Die Friedrichstraße, Bayreuths historische Prachtstraße, trägt bereits seinen Namen – und bald auch der angrenzende einstige Theaterbau. So sagt Hübsch über Markgraf Friedrich: „Er hat Bayreuth geprägt und war neben Christian und Christian Ernst der bedeutendste Markgraf.“
Friedlich und religiös tolerant
Markgraf Friedrich war zwar Kreisobrist des Fränkischen Kreises. Doch er war friedliebend und verstand es, sein Land aus dem Siebenjährigen Krieg herauszuhalten. Vielmehr versuchte er, zwischen Österreich und Preußen zu vermitteln. Das wurde nicht von allen gern gesehen. Bemerkenswert war auch Friedrichs religiöse Toleranz. So entstanden in Bayreuth das erste katholische Oratorium und die erste jüdische Synagoge. Im Januar 1741 gründete der Markgraf die heutige Freimaurerloge Eleusis zur Verschwiegenheit. Zuvor, im November 1740, hatte ihn sein königlicher Schwager in den Freimaurerbund aufgenommen.
Nach dem Wilhelmine 1758 gestorben war, heiratete Friedrich ein zweites Mal. Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Nichte Wilhelmines. Für sie ließ er später das Neue Schloss um den Italienischen Bau ergänzen. Der Markgraf starb am 26. Februar 1763 mit knapp 52 Jahren.
Friedrichsbrunnen steht schon
Friedrich dem Großen ist übrigens nach den Worten von Stadtrat und Stadtführer Stephan Müller eine Straße gewidmet: die Königsallee. Und beim Durchgang von der Stadthalle zum Hofgarten steht heute noch der sogenannte Friedrichsbrunnen, der früher auf dem Jean-Paul-Platz war.
Dass die von ihm in Auftrag gegebene und später als Theater erweiterte und umfunktionierte Reithalle als Kulturzentrum künftig seinen Namen trägt, ist nun gewissermaßen ein verspätetes Denkmal der Stadt für diesen kulturfördernden Bayreuther Fürsten.