Freundschaftspakt mit Umbrien im Urlaub

Von Klaus Trenz
Besiegelt: Betzensteins Bürgermeister Claus Meyer (links) und sein Amtskollege im umbrischen Baschi, Anagleto Bernardini (rechts) freuen sich über den Freundschaftspakt.⋌⋌Foto: red Foto: red

Das hat sich Betzensteins Bürgermeister Claus Meyer offenbar ganz anders vorgestellt: Nach einer auf verschlungenen Wegen zustande gekommenen Urlaubsfahrt in das italienische Baschi in der Region Umbrien ist er mit einem Freundschaftspakt zwischen Betzenstein und der italienischen Gemeinde zurückgekommen.

 
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Doch von Anfang an: In Schwabach fand eine große Ostereierausstellung im Stadtmuseum statt. In der Gemeinde Baschi war eine ähnliche Ausstellung zu sehen. Zwar nicht so groß wie in Schwabach, doch mit einem künstlerischen Anspruch. Durch diese Ausstellungen kam der Kontakt zwischen den beiden Städten zustande.

Als Geologe in Betzenstein

Martin Sauer ist Schwabacher Stadtrat, hat als Geologe in Betzenstein den Wandel der Mülldeponie zur Photovoltaikanlage mit begleitet und ist eifriger Besucher Umbriens. So erfuhr Meyer vom sehnlichen Wunsch des Bürgermeister von Baschi, Anagleto Bernardini. Er wollte eine deutsche Gemeinde als Partner haben – und ein Fass fränkisches Bier.

Italienische Förmlichkeit

Bei letzterem muss Meyer wohl hellhörig geworden sein, denn immerhin gehört er einer Betzensteiner Hobbybrauergruppe an. Also fuhren 15 Personen aus Betzenstein zusammen mit dem Ehepaar Sauer und einer Dolmetscherin an den Tiber nach Baschi. Im Gepäck: ein Fass selbst gebrauten Bieres, das zwar geschäumt hat, den Italienern hat es aber geschmeckt.

Betzensteiner Lockerheit

In Baschi angekommen, gab es für Meyer und seiner „Delegation“ erst mal eine Überraschung, weil man davon ausging, dies sei eine mehr private als offizielle Reise. Wenn man ein Klischee bedienen will, dann hätte deutsche Korrektheit auf italienische Lässigkeit treffen müssen. Meyer schildert aber etwas ganz anderes: Italienische Förmlichkeit traf in diesem Falle auf Betzensteiner Lockerheit. Ein hoch offizielles italienisches Empfangskomitee wartete auf die Betzensteiner in Urlaubskleidung.

Umbrischer Rotwein

„Das war mir irgendwie ganz schön peinlich“, erinnert sich Meyer und schmunzelt. Jedenfalls muss sich die offizielle Atmosphäre schnell aufgelöst haben, vor allem nachdem das erste Betzensteiner Bier und der erste umbrische Rotwein getrunken waren. „Das war Gastfreundschaft pur“ schwärmt Meyer „und eine überwältigende Herzlichkeit“. So kann man nachvollziehen, dass Meyer die Unterschrift unter die Absichtserklärung zur Freundschaft zweier Gemeinden, nicht mehr verweigern konnte. Jetzt erwartet Meyer einen Gegenbesuch von Bürgern aus Baschi und hofft, dass die Betzensteiner die gleiche Gastfreundschaft an den Tag legen.