Freiwillige dringend gesucht

Von Norbert Heimbeck
Ob Sportverein, Feuerwehr oder Kindergarten - zahlreiche Organisationen profitieren von der unbezahlten Arbeit Freiwilliger. Das Freiwilligenzentrum vermittelt ehrenamtliche Mitarbeiter an gemeinnützige Organisationen. Foto: Oliver Krato dpa/Archiv Foto: red

Ihre Arbeit kostet nichts. Sie ist sogar unbezahlbar. Die Ehrenamtlichen in Stadt und Landkreis Bayreuth halten Organisationen am Laufen, die wiederum dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft nicht zusammenbricht. 560 Freiwillige haben bis November mehr als 36 200 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Und das sind nur diejenigen, die im Freiwilligenzentrum Bayreuth organisiert sind.

 
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Das Zentrum wird vom Roten Kreuz, der Diakonie und der Caritas getragen. Thea Marie Koch leitet es einigen Monaten. Sie sagt: „Das Ehrenamt hat sich stark gewandelt. Viele Menschen wollen sich heute nicht unbedingt in einem Verein engagieren, Aber sie haben starkes Interesse daran, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“ Der 5. Dezember ist der internationale Tag des Ehrenamtes. An diesem Tag würdigt die Politik landauf landab die Arbeit der Freiwilligen. Für Koch ist dieser Tag Anlass, den Bayreuther Ehrenamtlichen ein dickes Lob auszusprechen. Gleichzeitig sagt sie: „Wir könnten aber noch viel mehr Helfer brauchen.“

Sport und Kinder

Fast 31 Millionen Menschen ab 14 Jahren stellen ihre Arbeit unentgeltlich zur Verfügung. Das entspricht 43,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Die Zahlen stammen aus einer Freiwilligenstudie der Bundesregierung. Dieser Studie zufolge engagieren sich am meisten Freiwillige im Sport, danach folgen Schule oder Kindergarten, Kultur und Musik, der soziale Bereich, Kirche und Religion liegen auf Platz fünf.

Anlaufstelle für Freiwillige

Das Freiwilligenzentrum ist Anlaufstelle für alle: Ehrenamtliche bekommen Beratung und Unterstützung, etwa bei der Beschaffung eines Führungszeugnisses. Vereine und Organisationen bekommen passende Freiwillige vermittelt. Thea Marie Koch: „Wir kooperieren mit 160 Einrichtungen im Stadtgebiet und 96 im Landkreis.“ Die Partner kommen aus der Senioren- und Behindertenarbeit, aus der Asylbetreuung, aus Schulen und Kindergärten – vor allem gemeinnützige Einrichtungen stehen in engem Kontakt mit dem Freiwilligenzentrum.

Versicherung und Führungszeugnis

Wer sich zum Beispiel für die Arbeit mit Kindern interessiert, aber nicht genau weiß, was er machen möchte, bekommt von Thea Marie Koch und ihren Kollegen wertvolle Tipps: „Wir brauchen Sprach- und Lesepaten für Kindergärten. Wir suchen Hausaufgabenbetreuung für Grundschüler und Menschen, die die Kleinen beim Sport anleiten.“ Das Team des Freiwilligenzentrums unterstützt die Interessenten beim Finden der am besten geeigneten Aufgabe. Koch: „Wir kümmern uns aber auch um Unfall- und Haftpflichtversicherung. Für die Arbeit mit Schutzbefohlenen ist ein Führungszeugnis Pflicht, und wir sorgen dafür, dass unsere Freiwilligen das Dokument kostenfrei bekommen. Wir sorgen auch dafür, dass die Ehrenamtlichen an ihrem Einsatzort nicht ausgenutzt werden.“ Wenn jemand seine Zeit verschenke, müsse man das würdigen, indem ihm die passende Arbeit vermittelt werde.

Auf ein Treffen mit

Wenn jemand noch überhaupt keine Idee hat, wofür sich sein freiwilliger Einsatz lohnen könnte, ist Simon Brandkamp der richtige Ansprechpartner. Er vertritt eine Gruppe von Studenten der Universität Bayreuth, die die Internetplattform www.aufeintreffenmit.de ins Leben gerufen haben: „Auf dieser Seite stellen Bayreuther Initiativen ihre Projekte vor allem für interkulturellen Austausch und Flüchtlingshilfe vor. Dadurch kann man sich schnell und unkompliziert einen Überblick verschaffen, wo gerade Hilfe nötig ist.“

Info: Wissenswertes zum Ehrenamt gibt es auf www.freiwilligen-zentrum-bayreuth.de

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