Freier Blick auf die Burg

Von Ralf Münch
Die Burgruine Stierberg wird von Bäumen und Sträuchern befreit und wieder sichtbar gemacht. Foto: Ralf Münch Foto: red

Stierberg ist eine kleine Ortschaft, die zur Stadt Betzenstein gehört. Viele Wahrzeichen gibt es dort nicht. Eines allerdings schon: die Burgruine. Und die soll jetzt wieder besser sichtbar gemacht werden.

 
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Mit den Jahren sind auf den Felsen, auf denen die Ruine thront, immer mehr Laubbäume gewachsen. Es waren Eschen, Bergahorn oder Birken, die den Blick auf die Ruine versperrten. „Die Stierberger und auch die Stadt Betzenstein sind an uns herangetreten und fragten, ob man die Ruine wieder besser sichtbar machen könnte. Wir haben schließlich diese Maßnahme bewilligt“, erzählt Eduard Meyerhuber, stellvertretender Forstbetriebsleiter der bayerischen Staatsforsten Pegnitz – eine Maßnahme, die rund 5000 Euro kostet.

Es gibt aber auch noch einen zweiten Grund, weshalb man die Felsen wieder freilegt. Und es ist ein Grund, mit dem viele Gemeinden der Fränkischen Schweiz zu kämpfen haben: Die Sorge vor Steinschlägen. Denn die Wurzeln drücken den Felsen auseinander. Wenn im Winter Wasser eindringt und gefriert, dann besteht eben die Gefahr, dass sich einzelne Felsbrocken lösen könnten. „Die veranschlagten Kosten beinhalten aber auch die Sanierung des Aufstiegs zur Burgruine. Die Treppenstufen und das Geländer sind marode“, so Meyerhuber weiter.

Es ist eine Firma aus Hirschau, die sich mit Einsätzen an und auf Felsen auskennt. Sieben Männer mit Motorsägen in der Hand kümmern sich dabei um die Entfernung des Gehölzes. Es ist kalt und wegen des Schnees auf den Felsen auch rutschig – nicht unbedingt das perfekte Wetter für solche Arbeiten, sollte man meinen. Meyerhuber: „Das geht nicht anders. Aus Naturschutzgründen darf so etwas nur von Ende September bis Anfang März gemacht werden. Wegen der Vogelbrut. Würde man das ab März machen, würde man die Tiere stören.“

Nachdem die Bäume abgesägt wurden, wird das Holz kurzfristig zwischengelagert, schließlich mit einer Winde von den Felsen gezogen um dann anschließend zu Holzschnitzel verarbeitet zu werden.

„Bernd Schulheiß, zuständiger Leiter des Reviers Leienfels, schaut zu den Felsen hoch, auf dem einer der Arbeit gerade damit beschäftigt ist, den Wildwuchs abzusägen und sagt: „Wenn die Felsfreilegung beendet ist, dann werden wir im dreijährigen Turnus immer sofort junge Trieblinge entfernen. Das können wir dann selber machen. Dafür reicht dann auch eine Baumschere. Wir müssen dann, nicht so wie diese Arbeiter hier, mit Motorsägen auf den Felsen arbeiten.“