Seit März neue Übergangseinrichtung
Jetzt will der Freistaat die Einrichtung selbst bauen. „In Bayreuth ziehen alle Beteiligten an einem Strang, um die Erstaufnahmeeinrichtung schnellstmöglich zu schaffen“, sagt Daniela Schürf, Sprecherin des zuständigen Sozialministeriums. Bis zur Eröffnung der Einrichtung betreibt der Freistaat seit März eine Übergangs-Aufnahmeeinrichtung in Bayreuth mit 250 Plätzen.
Der Zeitplan lässt sich nicht halten
Schürf sagt aber auch: „Der ursprüngliche Zeitplan zur Eröffnung noch im Jahr 2015 wird sich nach derzeitigen Erkenntnissen nicht mehr verwirklichen lassen.“ Der aktuelle Stand: Die Immobiliengesellschaft des Freistaates hat einen Gutachter damit beauftragt, den Wert der Fläche an der Herzogmühle zu ermitteln. Solange das Ergebnis nicht vorliegt, wird zwischen Stadt und Freistaat auch nicht über einen Verkauf oder eine Erbpachtlösung verhandelt.
Kritik an der Planung
Offen ist, ob der Freistaat die bereits bestehende Planung der Stadt für die Erstaufnahmeeinrichtung übernehmen wird oder selbst neu planen will. Nach Kurier-Informationen war aus dem Sozialministerium Kritik an der Bayreuther Variante einer Erstaufnahmeeinrichtung laut geworden. Zu groß, zu großzügig, zu teuer. Die Planung der Stadt hätte komplett überarbeitet werden sollen.
Bauherr der Erstaufnahmeeinrichtung wird jetzt der Freistaat sein. Aber der Stadtrat muss die Planung am Ende genehmigen. Er hat dabei auch zu prüfen, ob sich die neue Einrichtung in die Umgebung einfügt. So wie es die Menschen an der Melanchthonstraße fordern.
Ein Brief zeigt Wirkung
„Wir haben uns mit unserem Brief also an die Richtigen gewandt“, sagt Augustin. Und noch etwas haben die Anwohner mit ihrem offenen Brief erreicht. „Sobald die Planungen weiter konkretisiert sind, wird von Seiten der Regierung von Oberfranken gemeinsam mit der Stadt eine ausführliche Information der Bürger stattfinden“, sagt Ministeriumssprecherin Daniela Schürf. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Sabine Steiniger, hat den offenen Brief zudem zum Anlass für eine Anfrage an die Verwaltung genommen.