Flüchtlinge verlassen bald das Blaue Haus

Von Luisa Degenhardt
Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören wird: Zum Jahresende wird das Blaue Haus beim Pegnitzer Bahnhof geschlossen. Die jetzt noch 28 Flüchtlinge
werden woanders untergebracht. Zweiter von links: Ayatollah Birgin, der Eigentümer des Hauses.⋌ Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Die Flüchtlinge müssen aus dem Blauen Haus am Bahnhof ausziehen, die Unterkunft wird zum Jahresende geschlossen. „Im Moment bekommen wir keine Zuteilungen der Regierung“, sagt Ingrid Gleißner-Klein, Geschäftsbereichsleiterin Sicherheit und Ordnung am Landratsamt Bayreuth.

 
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Laut Gleißner-Klein waren in diesem Monat 28 Asylbewerber im Blauen Haus untergebracht, „bestimmt sind schon einige umgezogen“. Sechs Monate lang bleiben die Flüchtlinge in der Erstaufnahme in Bamberg. Wenn das Verfahren dann noch nicht abgeschlossen ist, werden sie anschließend in die Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung umverteilt. Erst danach können sie in die dezentralen Unterkünfte umziehen.

Viele Asylbewerber werden anerkannt

Dem Landratsamt Bayreuth wurde in Aussicht gestellt, dass es womöglich Anfang bis Mitte des kommenden Jahres wieder neue Zuteilungen geben könnte. Man könne das allerdings im Moment noch nicht abschätzen. Dass die Unterkunft geschlossen wird, begründet Gleißner-Klein damit, dass viele Asylbewerber anerkannt werden und danach die Unterkünfte verlassen.

Fixkosten der Betreiber

Deshalb müsse das Landratsamt aufpassen, dass die Fixkosten der Betreiber nicht höher werden als deren Einnahmen. „Deswegen schließen wir nach und nach Unterkünfte, halten aber trotzdem noch Reserven vor.“ Wenn die Flüchtlinge anerkannt sind, kümmert sich das Landratsamt nicht mehr um eine neue Bleibe für diese. Sie müssen sich dann selbst eine Wohnung suchen. Solange das Anerkennungsverfahren allerdings läuft, werden die Asylbewerber auf andere Unterkünfte verteilt. Zum Beispiel bekommen sie einen Platz im Kleinen Johannes oder in Weidenberg.

In geschlossenen Unterkünften

Nach und nach werden die Flüchtlinge in den kommenden Tagen das Blaue Haus verlassen, „bis Ende des Jahres sind alle umverteilt“, so Gleißner-Klein. Wenn die Flüchtlinge anerkannt worden sind, können sie in geschlossenen Unterkünften unterkommen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie einen privatrechtlichen Mietvertrag mit dem Eigentümer schließen.

Menschen bekommen Hartz IV

Die Menschen bekommen Hartz IV, für die Unterkunftskosten kommt das Jobcenter auf. Ayatollah Birgin, der Eigentümer des Blauen Hauses, möchte das Gebäude nun erst mal sanieren. Ein paar Schönheitsreparaturen, die Böden erneuern. Konkrete Pläne mit seinem Haus hat er allerdings noch nicht. Er freut sich, dass nun für die Asylbewerber ein neues Kapitel beginnen kann. „Ich bin immer froh, wenn man weiß, dass die Leute eine eigene Wohnung haben. Das ist doch besser.“

Uwe Raab nicht überrascht

Der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab zeigt sich wenig überrascht von der Entwicklung. „Wir stellen fest, dass die Flüchtlingszahlen stark zurückgegangen sind.“ Das habe auch Auswirkungen auf die Stadt. Dass das zur Schließung von Unterkünften führt, sei die logische Folge und in Ordnung.

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