Was dann nach Überzeugung der Ermittler folgte, liest sich in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wie ein Dokument des Grauens. Der junge Mann aus Münster soll von den beiden maskierten Freunden der 17-Jährigen überwältigt, geschlagen und gefesselt worden sein. «Wir haben gegen seinen Kopf getreten und ich auch zwischen seine Beine», sagte die Angeklagte. Außerdem habe sie eine Zigarettenkippe auf der nackten Haut des Opfers ausgedrückt und den 18-Jährigen mit einer erhitzten scharfkantigen Getränkedose und dem Teppichmesser gequält.
Drei Liter Blut verloren
Als das Opfer schließlich um Gnade bettelte, soll die Situation endgültig eskaliert sein. «Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht gehen lassen könne, weil er ja sofort zur Polizei rennen würde», erklärte die 17-Jährige den Richtern. Einer der Mitangeklagten habe dann gesagt: «Das muss jetzt hier zu Ende gebracht werden.» Also hätten sie einen Gürtel um den Hals des Opfers gelegt und an beiden Seiten zugezogen. Erst als sie in der Nähe Schritte von Spaziergängern gehört hätten, seien sie fortgerannt. Das Opfer wurde darauf mit lebensgefährlichen Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der junge Mann hatte rund drei Liter Blut verloren.
dpa