430 junge Leute wurden verhaftet, Dutzende blieben über Wochen im Knast, manche, wenn die Akten gleich noch weitere Verfehlungen hergaben, für Jahre. Nero Brandenburg beteuerte, dass er und seine Kollegen ihres Einflusses sich nicht bewusst seien. Von den Verhaftungen erfuhren sie erst später. Der Osten aber wollte eine gezielte Provokation des Klassenfeindes ausgemacht haben. Der Rias stand nun im Ruf, DDR-Bürger als Spione anzuwerben. Gerhart Eisler, Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Rundfunk der DDR, schäumte: „Der Rias wird beseitigt und vernichtet. Mit Mann und Maus. Wobei es mir nur um die Maus leid täte. Sie ist unschuldig.“ Ein Witz?
Noch 20 Jahre bleierne Zeit
Für 20 lange weitere Jahre konnte kein Oppositioneller über den Humor des Regimes lachen. Eine bleierne Atmosphäre lag über dem Land, dessen Grenze nur wenige Kilometer von Hof entfernt verlief.
Und dort, in Hof, sollte sich vor einem Vierteljahrhundert auch das Schicksal der DDR erfüllen: Als dort am 1. Oktober 1989 der erste Zug mit Prager Botschaftsflüchtlingen am Bahnhof eintraf, war klar, dass die Grenze nicht mehr zu halten war. Für viele DDR-Bürger wurde Hof in den kommenden Wochen zur ersten Station in der Freiheit.
Das Programm in Hof
Noch bis zum 15. November laufen die deutsch-deutschen Filmtage in Hof und Plauen.
Das Programm in Hof: Sonntag, 13. November, 11 Uhr „Berlin-Kurzfilme“; 15 Uhr: „Das Tor zum Westen – Die Sachsen erobern Hof“.
Montag, 14. November, 10 Uhr „Erich Mielke – Meister der Angst“; 19 Uhr, „Es ist nicht vorbei – Hoheneck war gestern“.
Dienstag, 15. November, 15 Uhr, „Berlin – Ecke Schönhauser“; 19 Uhr, „Barbara“.