Fichtelgebirge: Deutscher Winterwandertag

„Kaum eine Region in Deutschland eignet sich besser für den Deutschen Winterwandertag als das Fichtelgebirge“, lobte DWV-Vizepräsident Mohr. Mit diesen Worten lobte er die Infrastruktur der Region, in der bereits ein breites Netz von Winterwanderwegen unterhalten wird und wo mit dem Fränkischen Gebirgsweg ein zertifizierter Qualitätsweg landschaftliche Vielfalt und tolle Aussichten verbinde. Das Fichtelgebirge, das als fränkische Wiege des Wintersport gilt, bietet 100 Kilometer präparierte Loipen, ein umfangreiches Netz geräumter Winterwanderwege, zwei Rodelbahnen, einen Snowboard-Park, zwei Seilbahnen, elf Schlepplifte sowie zwei große Skischulen inklusive Ski- und Snowboardverleih. Die Gäste erwartet ein attraktives Programm, klassische Winterwander- und Gesundheitswandertouren. Schneeschuhtouren und auch Skitouren. Dazu ein Rahmenprogramm mit Besichtigungen der Festspielstädte Bayreuth und Wunsiedel, des Freilandmuseums Grassemann oder des Wildparks Waldhaus in Mehlmeisel.

Ein Winzer sticht ein Bierfass an

"Alles ist dabei“, sagte Tourismus-Chef Andreas Munder über das Programm: Ein entsprechender Flyer sei ab sofort in den Tourismus-Infostellen vorrätig. Eine Besonderheit ist die Winterwandertagsplakette, die aus Proterobas, einer für die Region typischen Gesteinsart gefertigt wurde. Die Plakette kostet 9,50 und gilt als Eintrittskarte für alle Veranstaltungen. Ergänzend gibt es Tagestickets für vier Euro. Ein Winzer darf das erste Fass anstechen „Es ist das erste Mal, dass anlässlich des Winterwandertags ein Bier gebraut worden ist“, stellte DWV-Vizepräsident Werner Mohr fest. Abgefüllt wird es in Fässer und in 0,33-Liter-Flaschen. Mohr durfte, obwohl er eigentlich Winzer ist, wie er schmunzelnd anmerkte, das erste Fass anstechen. Hütten-Braumeister Wolfgang Nickl erklärte, dass die Brauerei wegen der Gäste aus ganz Deutschland auf Pils setze. Das Bier sei mit 5,2 Prozent Alkohol ein recht starkes Pils und wurde mit Tettnanger Aromahopfen eingebraut. Ausgeschenkt wird das Bier in 25 Betrieben.

Landrat hofft auf Durchbruch für das Winterwandern

„Ich bin mir sicher, dass der Winterwandertag dem Winterwandern zum Durchbruch verhelfen wird“ sagt Landrat Hermann Hübner. „Wir freuen uns riesig drauf“, so Bischofsgrüns Bürgermeister Stephan Unglaub. Wobei jeder Bürgermeister auch einen besonderen Tipp hat: Die Aktionen rund um den Wildpark empfahl Mehlmeisels Bürgermeister Franz Tauber. In Fichtelberg sollte auf keinen Fall die Abendwanderung im Lichterschein am Fichtelsee am Donnerstag verpasst werden. Warmensteinachs Bürgermeister Axel Herrmann empfahl die Abendwanderungen mit Fackeln zum Schneelabyrinth beim Freilandmuseum Grassemann am Freitag. Ein unbedingtes Muss sei die Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch um 19.30 warb Bischofsgrüns Bürgermeister Stephan Unglaub. „Wir hoffen auf das gleiche Echo wie 2002“, so die Hauptvorsitzende des Fichtelgebirgsvereins Monika Saalfrank. Damals war die Wandernation im Rahmen eines regulären Deutschen Wandertags im Sommer zu Gast im Fichtelgebirge. Zu den ersten zwei Winterwandertage, beide in Willingen, kamen 400 und 600 Wandergäste. Das soll überboten werden: „Wir haben uns auf 1500 eingerichtet“, sagt Munder. Um die sich 60 Wanderführer und insgesamt 150 ehrenamtliche Helfer kümmern werden. Dafür arbeiten der Fichtelgebirgsverein, die ausrichtenden Orte, die regionalen Ski-Clubs und der Deutsche Alpenverein zusammen.

Interview mit dem Tourismusexperten

Das Fichtelgebirge wird zum Austragungsort eines Massenevents: Der Deutsche Winterwandertag kommt. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 1500 Besuchern. Wie kam es dazu und wie kann die Region davon profitieren? Diese Fragen beantwortete Andreas Munder, Geschäftsführer der Tourismus- und Marketing GmbH Ochsenkopf. Die Fragen stellte Harald Judas

Im Fichtelgebirge findet 2018 der Deutsche Winterwandertag statt – wie kam es eigentlich dazu?

Andreas Munder: Die Initiative, den 3. Deutschen Winterwandertag 2018 durchzuführen, kam durch regelmäßig frequentierte Veranstaltungen des Deutschen Wanderverbandes, insbesondere des Besuchs des Ersten Deutschen Winterwandertages in Willingen 2014. Familie Schreiner vom Hotel Kaiseralm und der Fichtelgebirgsvereins Bischofsgrün brachten die Idee ein. Diese wurde von den vier Ochsenkopfgemeinden wie auch dem Präsidium des Fichtelgebirgs- Hauptverein in Wunsiedel als gemeinsame Ausrichter aufgegriffen und mit ihrer erfolgreichen Bewerbung 2015 umgesetzt.

Das Fichtelgebirge erwartet also Wanderfreunde aus ganz Deutschland, denen was genau geboten wird?

Munder: Mit rund 70 Programmpunkten erwartet die Besucher aus nah und fern eine überaus vielfältiges Angebot. Erstmalig Bestandteil im Winterwandertagsprogramm: Geführte Skitouren. Für Abwechslung sorgt ferner das Ausflugsprogramm. Unseren Gästen werden dabei Städte wie Bayreuth, Kulmbach, Wunsiedel, Selb und Waldsassen näher gebracht.

Wie groß schätzen Sie die Werbewirkung des ganzen ein?

Munder: Für das Fichtelgebirge bedeutet die Ausrichtung des Deutschen Winterwandertages aufgrund seiner bundesweiten Präsenz nicht nur eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades, sondern verleiht der Region eine zusätzliche Kompetenz in punkto Winterwandern. Dabei wird nicht nur das klassische Winterwandern im Focus stehen, sondern auch alle seine Begleitformen wie Schneeschuhwandern, Tourengehen und Langlauf. Auch die heimische Tourismuswirtschaft wird von diesem Ereignis erheblich profitieren. Rund 1500 Wanderfreunde aus dem gesamten Bundesgebiet werden erwartet, die damit einen erheblichen Anteil an der Wertschöpfung im Buchungsmonat Januar beitragen.

Denken Sie, dass das Fichtelgebirge dauerhaft profitieren kann?

Munder: Winterwandern nimmt für das Hohe Fichtelgebirge eine zunehmend bedeutende Rolle ein, gerade im Hinblick auf schneeärmere Winter. So möchte sich die Region bestmöglich präsentieren, dass der Wanderfreund das Fichtelgebirge und speziell die Ochsenkopfregion in guter Erinnerung behält. Dem Ziel der Nachhaltigkeit gilt das Bestreben, was auch eine Fortsetzung der Winterwandertage in den Folgejahren beinhaltet.

Das Programm des Winterwandertages:

Mittwoch, 17. Januar: Der Startschuss fällt in den vier Gemeinden jeweils um 14 Uhr mit einer Begrüßung durch die Bürgermeister. anschließend finden Begrüßungswanderungen statt. Abends findet die offizielle Eröffnungsveranstaltung im Bischofsgrüner Kurhaus statt.

Donnerstag, 18. Januar: Ganztags von 10 bis 16 Uhr findet eine Sternwanderung auf den Ochsenkopf statt. Parallel dazu werden halbtägige Ski-, Schneeschuh- und Gesundheitswanderungen durchgeführt. Abends ist der Fichtelsee Ziel einer Abendwanderung.

Freitag, 19. Januar: Verschiedene Wanderungen ganz- und halbtags stehen zur Auswahl.

Samstag, 20. Januar: Wanderprogramm, ganz- oder halbtags, unter anderem „Faszination Schneeschuhwanderung von Bischofsgrün zur Therme Weißenstadt oder thematische Wanderung „um Seehaus – Auf den Spuren des Zinnbergbaus. Parallel Familientag mit besonderen Aktionen in den teilnehmenden Orten. Abends Abschlussveranstaltung im Haus des Gastes in Oberwarmensteinach.

Sonntag, 21. Januar: Nochmals verschiedene Wanderungen, unter anderem „Mit Tourenskiern auf den Ochsenkopf“, „Auf schmalen Latten durch die Winterlandschaft“ oder „Bewegung im winterlichen Heilklima“.

An allen Tagen verkehrt ein Pendelbus zwischen den vier Orten. Das komplette Programm und alle Infos rund um den 3. Deutschen Winterwandertag finden sich unter www.winterwandertag-ochsenkopf.de. Für Infos ist zudem das Winterwandertagsbüro unter 09272-9658957 oder info@winterwandertag-ochsenkopf.de zu erreichen. Auskünfte erteilen aber auch die örtlichen Tourist-Infos.