Seybothenreuther Kinder üben, was zu tun ist, wenn es brennt Feuerwehrübung im Kindergarten

Von Ulrike Sommerer
Ganz schön laut, wenn die Sirene geht! Foto: Ulrike Sommerer Foto: red

Was ist denn hier los? Der Kindergarten ist wie ausgestorben. Malstifte liegen verlassen auf dem Tisch, das Bild daneben ist noch lange nicht fertig. Ein Kuscheltier sitzt alleine auf einem kleinen Stuhl. Wo sind die Kinder? Draußen im Garten warten sie mit ihren Erzieherinnen in einer Ecke. Dort steht ein Schild. Es ist grün. Vier Männchen sind darauf und vier Pfeile, die auf die Männchen deuten. „Sammelstelle“ bedeutet dieses Schild. Und hier sind sie dann auch alle versammelt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Was hier los ist? „Alarm ist los!“, schreit Luke. „Heute kommt die Feuerwehr zu uns, weil es drinnen gepiepst hat!“ Luke ist ganz aufgeregt. Er ist drei Jahre alt und ist eines der Kindergartenkinder, die gestern gerettet wurden. Natürlich nicht in echt. Im Kindergarten in Seybothenreuth wurde nur gespielt, dass es brennt. Aber wenn man das spielt und so auch richtig gut übt, dann weiß man, wie man sich im Ernstfall verhalten muss.

Das hat Christina Jäger den Kindern vorher erklärt. Christina Jäger ist eine Feuerwehrfrau. Bei der Feuerwehr ist sie dafür zuständig, Kindern zu erklären, wie man einen Brand vermeiden kann und wie man sich verhält, wenn es brennt. Den Seybothenreuther Kindergartenkindern wird das jedes Jahr einmal erklärt, sagt Annika Volk-Zettner vom Kindergartenteam. Es ist nämlich wichtig, dass Kinder im Notfall wissen, was zu tun ist.

Jetzt sind alle in Sicherheit. Wäre es ein Ernstfall, wären die Kinder sogar gar nicht mehr auf dem Gelände. Ihre Erzieherinnen würden sie dann ins Rathaus bringen, oder ins Feuerwehrhaus. Dort könnten ihre Eltern sie abholen. Aber heute will natürlich jeder sehen, wie die Feuerwehr anrückt.

Als der Rauchmelder Alarm schlug und ganz laut piepste, hatten sich alle Kinder aufgestellt und waren zum Treffpunkt im Garten gegangen. Die Erzieherinnen haben Fenster und Türen geschlossen. Das muss alles schnell gehen, die Spielsachen muss man einfach stehen und liegen lassen. Nur wenige Minuten später geht ein ohrenbetäubender Krach los. Die Sirene! Drei Mal, erklärt Feuerwehrfrau Christina Jäger, ist sie zu hören. Dann ist wieder Ruhe. Aber nur kurz. Denn kurz darauf fahren die Feuerwehrautos mit Martinshorn um die Ecke. Dann rennt auch schon Katharinas Papa die Straße entlang. „Katharina, da ist dein Papa! Der ist echt als Feuerwehrmann verkleidet!“, ruft eine Freundin der dreijährigen Katharina zu. Die steht längst am Zaun und winkt dem Papa zu. Während dieser die Straße absichert, laufen seine Feuerwehrkollegen bereits in den Kindergarten. Im Schutzanzug und mit einem Wasserschlauch im Schlepptau suchen sie im Kindergarten nach Kindern, die sich möglicherweise vor dem Feuer versteckt haben könnten. Und sie löschen den Brand. Den gibt es natürlich nicht, deshalb gehen die beiden schnell wieder nach draußen. Sie besprechen kurz die Lage. Alles hat gut geklappt, alle Kinder und die Erzieherinnen sind in Sicherheit.

Jetzt ist der Spaß an der Reihe: Die Feuerwehrleute lassen den Wasserschlauch im Garten laufen – zur Freude und zur Abkühlung der Kinder.

Was ist zu tun, wenn es brennt?

Feuerwehrfrau Christina Jäger gibt Tipps, was ihr tun müsst, wenn es brennt:

Bringt euch in Sicherheit! Verlasst das Haus, in dem es brennt. Wenn das nicht möglich ist, weil euch das Feuer schon den Weg abschneidet, stellt euch an ein Fenster und macht euch bemerkbar, damit euch die Feuerwehr retten kann. Auf keinen Fall dürft ihr euch verstecken!

Den Rauch nicht einatmen. Der ist giftig. Notfalls auf den Boden legen, dort ist am wenigsten Rauch.

Türen und Fenster schließen, damit das Feuer keine Luft mehr hat, um brennen zu können.

Ruft die Feuerwehr. Sie hat die Telefonnummer 112. Ihr müsst dem Feuerwehrmann am Telefon euren Namen und eure Adresse sagen. Wartet, bis der Feuerwehrmann am anderen Ende der Leitung sagt, dass ihr auflegen könnt. Vielleicht hat er noch ein paar Fragen an euch – also nicht schnell selbst auflegen.

Bringt in euren Wohnungen Rauchmelder an. Dann werdet ihr auch im Schlaf vor Feuer gewarnt.

Versucht nicht, das Feuer selbst zu löschen. Das ist die Aufgabe der Feuerwehr.

Bilder